Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 6. (Neue Folge, 1892)

Major von Duncker: Militärische und politische Actenstücke zur Geschichte des ersten schlesischen Krieges 1741 (Schluss)

9. Dass am 16. des laufenden Monats der genannte Feldmarschall Graf von Neipperg sich mit seiner ganzen Armee gegen Mähren und von dort wohin er wollen wird, zurückziehen werde. 10. Dass das Schloss von Ottmachau zu gleicher Zeit geräumt wird, als sich die Armee der Königin zurückzieht. 11. Dass es dem Feldmarschall von Neipperg gestattet sein wird, die Magazine, welche er am Fusse des Gebirges aufgestellt hat, bis 26. des laufenden October nach Mähren oder sonst wohin zurückzuziehen. 12. Dass ein Theil der Armee des Königs von Preussen Winterquartiere in Ober-Schlesien bis Ende April 1742 nehmen wird. 13. Dass das Fürstenthum Teschen, die Stadt Troppau und das, was jenseits des Flusses Oppau liegt, ebenso die hohen Gebirge in Ober-Schlesien, sowie die Herrschaft Hennersdorf durchaus nicht in diese Quartiere ein­bezogen werden und dass der Feldmarschall Graf von Neipperg ein Bataillon und einige Husaren als Garnison in der genannten Stadt Troppau zurück­lassen wird. 14. Dass die Truppen S. M. von den Einwohnern des Landes nicht mehr verlangen werden, als die Unterkunft und die Fouragen. 15. Dass die Truppen des Königs von Preussen weder Contributionen noch Geld von irgend einem der Staaten der Königin von Ungarn einheben werden. 16. Dass man niemanden gegen seinen Willen einrolliren werde; unter welchem Vorwand es immer sei. 17. Dass man von einer und der andern Seite kleine Parteien aussenden werde, um die Feindseligkeiten pro forma fortzusetzen und dass man während des Winters Übereinkommen werde, wie man sich im künftigen Frühjahre benehmen sollte, im Falle der allgemeine Friede vor dieser Zeit nicht geschlossen werden könnte. 18. Dass die vorstehenden Artikel, über welche man übereingekommen ist, als ein unverletzliches Geheimniss bewahrt werden, was ich Unterfertigter, Graf von Hyndford, der FM. Graf Neipperg und der GM. von Lentulus dem Könige von Preussen auf Verlangen Sr. Majestät mit unserem Ehrenworte ver­sprochen haben. Urkund dessen habe ich diese 18 Artikel unterfertigt und auf Verlangen des Königs von Preussen und des FM. Graf von Neipperg das Siegel mit meinem Wappen beigedrückt. Im Schlosse Klein-Schnellendorf den neunten October 1741.« Mitth. des k. und k. Kriegs-Archivs, Neue Folge. VI. 19 Weiteres für den Dienst des Königs thun könne oder nach Bres­lau zurückkehren solle, erhielt er ein Billet von Goltz, das ihm mit­theilte, man sei bis auf eine Kleinigkeit mit dem Schriftstücke einverstanden, er werde aber ersucht, am folgenden Tage, Nach­mittags 3 Uhr, doch wieder an dem bewussten Orte zu sein. Goltz versichert, sieh beinahe zu scheuen, auch den Feldmarschall zu

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