Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 6. (Neue Folge, 1892)
Major von Duncker: Militärische und politische Actenstücke zur Geschichte des ersten schlesischen Krieges 1741 (Schluss)
Zur Geschichte des ersten schlesischen Krieges. 283 und dessen Reinschrift Hyndford erst am folgenden Tage in zwei Exemplaren für die beiden abschliessenden Theile besorgte. Es wurde dann noch von König Friedrich II. verlangt und mündlich vereinbart, dass die gegenseitige Correspondenz der beiden Höfe und jene der beiden grossbritannischen Gesandten Nichtsdestoweniger aber könnten 7. die auf obbesagte Art und in der angemerkten Gegend bequartierten königl. preussischen Truppen bis an den Fuss des grossen Gebirges der Gegend Weidenau. Ziegenhals, Neustadt, auch bis .an die Oppova, diesseits der Oder, und jenseits Kosel gleich, diejenigen Districte hiervon ausgenommen, so unmittelbar zu dem Markgrafenthum Mähren gehören, also Hotzenplotz, Hennersdorf, Joachimsthal und übrige, Fourage ausschreiben, welches man zwar den betreffenden Unterthanen nicht verwehren würde, jedoeh aber der gewissen Zuversicht lebete, es würden S. M. der König von Preussen dahin gesinnt sein und darauf bestehen, dass unter diesen Winterquartieren selbst schon angebotenermassen nichts als das Obdach, benebst der blossen Fourage, keinerdings aber einige Contributionen, wie die, um Gelder einzuziehen, immer Namen haben mögen, hierunter verstanden werden. Nicht minder auch, dass die Unterthanen Ober-Schlesiens, in Betracht selbige ohnehin bereits so Vieles schon erlitten, seinerzeit einmal einige Vergütung auf die abliefernde Fourage erhielten. Ingleichen bedingt man sich noch aus, dass man königl. preussischerseits in Ober-Schlesien keine Leute zu Kriegsdiensten gewaltthätigerweise obligieren und wegnehmen werde, und damit 8. S. k. Majestät von Preussen erkennen mögen, dass es von Seiten I. k. M. zu Ungarn und Böhmen aufrichtig gemeint sei, und man Allerhöchstdero- selben keine Ombrage zu erwecken gedenke, so lasset man zu Allergnädigst dereseiben Belieben und Willkür, ob S. k. M. von Preussen nach allenfallsiger Beangenehmung dieses Vertrags erachten, dass man gar nichts thun oder aber den Krieg dem Schein nach mit Einfall einiger Husaren fortführen solle, zumal die mährischen gegen Schlesien liegenden Grenzen benebst der Stadt Troppau ohnehin nur pro forma und mit sehr weniger Mannschaft an Infanterie und Cavallerie würden besetzt werden. Wogegen von uns 9. lediglich nichts verlangt wird, als eine Versicherung, dass I. k. M. von Preussen weder gegen meine Allergnädigste Königin, noch gegen den König von England qua Kurfürsten von Hannover, noch andere ihrer Allirten agiren, noch auch aus ihren Ländern einige Contribution zu ziehen verlangen wollen, und worauf, wann S. k. M. von Preussen es also beangenehmen würden, alsobalden nach einverstandener Sache mit der Armee von hier entweder tief nach Mähren, Böhmen, Oesterreich oder wohin sonsten der mir diesfalls zukommende Befehl lauten möchte, mich zu ziehen und sofort Schlesien verlassen würde. (H. H. u. St.-A., Friedens-Acten, Fase. 23.)