Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 6. (Neue Folge, 1892)
Major von Duncker: Militärische und politische Actenstücke zur Geschichte des ersten schlesischen Krieges 1741 (Schluss)
Zur Geschichte des ersten schlesischen Krieges. 275 zu schliessen Euch hiermit gnädigst erlaube. Und habt Ihr, um damit auszulangen, sonders wohl geltend zu machen, dass nach diesem Vorschlag allem dem ein vollständiges Genügen geschieht, was Goltz vorgibt, dem König hierunter alleinig angelegen zu sein. Wäre hingegen seine, des Königs Intention nicht so, wie Goltz bezeuget; so wäre um so viel nöthiger sich gegen alle Gefährde zu verwahren, die Armee aber gleichwohl nach des Grafen Browne Antrag zurückzuziehen, und die Handlung nach des Goltz eigenem Anhandgehen bis in den Winter hinauszuziehen. Dem zufolge es unter obiger Modification und Erläuterung in Ansehung der Winterquartiere, bei dem Inhalt Meines Handschreibens vom 2. h. sein Bewenden hat.“ etc. Die Königin fügte eigenhändig dem Rescripte folgendes bei: „Le danger approche toujours de plus, táchez de vous presser ou de finir ou de pouvoir vous retirer sans cela, c’est qu’en etfet je souhaiterais plus; mais il faut toujours flatter le roi, mérne si on ne conclut.“1) Infolge dieses neuen Zugeständnisses schrieb Hyndford, jedenfalls nach einer Besprechung mit Neipperg, am 7. October an Goltz und ersuchte ihn nunmehr abermals Tag und Stunde einer Zusammenkunft anzugeben. 1 2) 1) H. H. u. St.-A. Friedens-Acten, Fase. 23. Concept von Bartenstein. Der eigenhändige französische Zusatz nach dem Original-Rescripte im gräfl. Neipperg’schen Archive. Gleichzeitig berichtet FML. Graf Browne aus Pressburg vom 3. October um Mitternacht) »V. £. apprendra par cette expedition qu’on consent ä Theure (? unleserlich) aux propositions du roi de Prusse aussi pour les quartiers dans la Haute-Silésie ainsi qu'on espére cette affaire finie et que l’armée pourra ensuite se mettre en marche pour la Bohémé, Moravie ou Autriche ou oú les conjonctures exigeront.« (Gräfl. Neipperg’sches Archiv. Original.) 2) Lord Hyndford an Oberst von Goltz. Neisse, 7. October 1741. Ich habe Ihre vom 6. und gestern Früh datirte Antwort erhalten. Seien Sie überzeugt, dass, indem man Sie zu sprechen verlangt, es sich weder handelt, Sie hinzuhalten (pour vous amuser), noch Ihnen das Geringste vorzuschlagen, was den Absichten Sr. preussischen Majestät entgegen wäre. Man tritt Ihnen die Stadt Neisse mit dem Gebiete ab, welches Sie verlangt haben, und gesteht den Truppen genannter Majestät Quartiere diesseits der Neisse zu; wegen des übrigen bittet man Sie zu kommen, um mit uns darüber zu sprechen, um Ihnen die Art und Weise vorzuschlagen, wie der Hof 18*