Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Neue Folge, 1891)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. (Fortsetzung). Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien

292 Der Krieg gegen die Türken 1788—17^1. Alt-Orsova. Zsupanek. Veterani­Hohle. Lazu-Mare. vortheilhaften Puncte zu durchbrechen. Der Grossvezier Jussuf Pascha hatte die Donau bei Kladova (Feth-Islam) passirt und griff am 7. August die Posten der Kaiserlichen mit 70.000 Mann bei Alt-Orsova und Zsupanek an. GM. Papilla musste nach ansehn­lichen Verlusten an Mannschaft und Geschützen (13) retiriren. Um diese Zeit stand das Gros des banatischen Armee-Corps bei Mehadia in einer fortificirten Stellung. Kaiser Josef II. Hess 21 Bataillone und 30 Escadronen unter dem FZM. Gemmingen in Syrmien zurück und brach mit dem Reste der Haupt-Armee (ungefähr 20.000 Mann) von Sémiin auf. Er marschirte von Sémiin über Banovce, Oppova, Kubin nach Weisskirchen, wo er am 20. August anlangte. Als eine Recogno- scirung des Almás-Thaies, durch welches die Vereinigung mit dem Corps Wartensleben am schnellsten hätte bewerkstelligt werden können, dessen Unbrauchbarkeit für den Marsch der Armee sicher­gestellt hatte, befahl der Kaiser den Weitermarsch der Armee über Vranyuc, Tikván und Prebul nach Karansebes, während schwächere Streitkräfte zum Schutze der Gegend Uj-Palánka-Moldava und der östlichen Gebirgsdefiléen zurückgelassen wurden. Noch während des Marsches erhielt der Kaiser die Nachricht, dass 7000 Türken die vom Major Stein heldenmüthig vertheidigte Veterani’sche Höhle angegriffen und die Besatzung, die hiebei 400 Mann verlor, am 10. August zur Räumung der Aussenwerke gezwungen hätten. Eine Woche später, am 17. August, griff die feindliche Hauptmacht die Position des FML. Wartensleben bei Lazu-Mare an, wurde aber abgewiesen und büsste bei ihrem Unternehmen 500 Mann ein. FML. Wartensleben bat dringend um Verstärkungen, da in wenigen Tagen das Eintreffen des Grossveziers und des Restes der türkischen Haupt-Armee vor Lazu-Mare gewärtigt werden musste. Am 25. August bei Tagesanbruch begann der Feind die Verschanzungen Wartensleben’s aus zahlreichen Geschützen zu beschiessen. An den folgenden Tagen wiederholten sich die Angriffe, die besonders gegen die Bersa-Palanka gerichtet wurden, welche die Kaiserlichen am 27. räumen mussten. Den Türken war nun die Möglichkeit ge­boten, ihre zahlreichen Kanonen an allen dominirenden Puncten zu placiren und Wartensleben durch ein überlegenes Feuer in der Nacht vom 28. auf den 29. August zum Rückzüge nach Fényes /.u zwingen. Am 30. August musste Major Stein, der an Lebens-

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