Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Neue Folge, 1891)
Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. (Fortsetzung). Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien
284 Der Krieg gegen die Türken 1788—1791. Dubica. Dreznik. Sturlic. Berbir. Alt-Orsova. Novi. gebieten commandirenden Generale an die benachbarten türkischen Paschas erfolgte. Bei mehreren kaiserlichen Armee-Corps wurden die Feindseligkeiten noch an dem genannten Tage eröffnet. Der zum croatischen Armee-Corps gehörige Obristlieutenant Knesevich unternahm am 9. Februar einen Angriff auf Dubica, welcher aber erfolglos war. Dafür wurde das befestigte Dreznik durch Obrist Beharnik desselben Armee-Corps in der Zeit vom 9. bis 12. Februar erfolgreich angegriffen und genommen. Auch Sturlic, ein auf dem rechten Ufer der Korana gelegenes Schloss, wurde von dem Obristlieutenant Rukavina angegriffen und der das Castell umgebende Ort niedergebrannt. Das Schloss selbst leistete aber so hartnäckigen Widerstand, dass Rukavina, der tödtlicli verwundet worden war und 141 Mann an Todten und Blessirten verloren hatte, am 9. Februar über die Korana zurückgehen musste. — Die Festung Türkisch-Gradiska (Berbir) ward am Tage der Kriegserklärung von dem Obristen Gvosdanovich des slavonischen Armee-Corps zur Capitulation aufgefordert und, als die Antwort abschlägig lautete, von der Festung Neu-Gradiska aus vom 9. bis 17. Februar beschossen. Das Feuer der kaiserlichen Geschütze legte die Festung und die beiden Vorstädte in Trümmer und vernichtete die vor Anker liegenden feindlichen Tschaiken. Dennoch konnte der Platz nicht überwältigt werden, da die Besatzung es auf einen Sturm ankommen lassen wollte und die Kaiserlichen wegen Mangel an Fahrzeugen die Save nicht zu überschreiten vermochten. — Im Banate nahm der GM. Papilla am 9. Februar die Stadt Alt-Orsova und machte die aus 80 Mann bestehende türkische Garnison zu Gefangenen. Die Haupt-Armee bei Sémiin blieb vorläufig noch ziemlich inactiv und die kaiserlichen Generale begnügten sich damit, eine grosse Anzahl türkischer Schiffe wegnehmen und nach Boljevci schaffen zu lassen. Auf dem rechten Ufer der Save wurde, um einen gesicherten Uebergangspunct zu schaffen, bei dem Dorfe Zabrez eine Redoute angelegt und entsprechend besetzt. Bedeutender waren die Ereignisse bei dem croatischen Armee- Corps. Die Führung der Angriffe auf dem linken Flügel wurde dem GM. Klebek übertragen. Dieser Hess Novi am frühen Morgen des 10. Februar beschiessen, doch war die Wirkung des Feuers eine so geringe, dass gegen Mittag die Kanonade wieder einge-