Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 4. (Neue Folge, 1889)

Die Heere des Kaisers und der französischen Revolution im Beginn des Jahres 1792. Als Einleitung zur Schilderung der Kriege Oesterreichs gegen die französische Revolution. Mit Benützung der Vorstudien zu dem in Bearbeitung befindlichen historischen Werke über Erzherzog Carl von Oberstlieutenant M. E. von Angeli

Die Heere des Kaisers und der französischen Revolution 1792. 83 1733 in die Armee des Prinzen Eugen und zeichnete sich dann im ersten schlesischen Kriege bei Molwitz durch Muth und persönliche Bravour aus. Seit 1758 zum Obersten befördert, nahm er an Hadik’s Zuge gegen Berlin und an der Schlacht bei Torgau theil. Bender avancirte 1769 zum General-Major, 1775 zum Feld- marschall-Lieutenant, 1785 zum Feldzeugmeister, nachdem er 1782 in den Freiherrnstand erhoben worden war. Als Commandant von Luxemburg verfolgte er die Vorgänge in Frankreich mit Auf- merksamkeit und trat den in den Niederlanden ausgebrochenen Un­ruhen mit so viel Thatkraft entgegen, dass er am 2. December 1790 als Sieger in Brüssel einziehen konnte. Kaiser Leopold ernannte ihn zum Feldmarschall und zugleich wurde ihm das Grosskreuz des Maria-Theresien-Ordens verliehen. Zur Zeit der Kriegserklärung Frankreichs an Oesterreich bekleidete Bender noch in den Niederlanden das Amt des Statt­halters. Graf Franz Sebastian Carl Joseph Clerfayt de Croix wurde als Sprössling eines in den Niederlanden angesehenen Geschlechtes auf Schloss Bruille im Hennegau am 14. October 1733 geboren und trat 1753 in kaiserliche Dienste. An den Schlachten bei Prag, Leuthen, Hochkirch und Liegnitz theilnehmend, avancirte er während des siebenjährigen Krieges zum Obersten. Clerfayt zog sich dann in das Privatleben zurück, nahm aber als Generalmajor wieder am bairischen Erbfolgekriege theil und commandirte 1789 als Feldzeugmeister ein Corps gegen die Türken. Die Gefechte bei Mehadia und bei Ivalafat am 27. Juni 1790, welche Clerfayt selbst­ständig durchgeführt hatte, zeigten die hohe militärische Begabung des Generals, der beim Ausbruche des ersten Coalitionskrieges ein Corps in den Niederlanden befehligte. Freiherr Johann Peter Beaulieu de Marconnay stammte gleichfalls aus altem niederländischem Geschlechte und war 1725 zu Namur geboren. 1743 in die kaiserliche Armee eintretend, wurde er seit 1757 als Adjutant des FZM. Daun verwendet. In dieser Stellung zeichnete er sich hei Kolin, Schweidnitz, Breslau, Leuthen, Olmütz, Hochkirch und Maxen aus. Nach dem Hubertsburger Friedensschlüsse war Beaulieu als Architekt und Künstler thätig, 6*

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