Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 4. (Neue Folge, 1889)

Die Heere des Kaisers und der französischen Revolution im Beginn des Jahres 1792. Als Einleitung zur Schilderung der Kriege Oesterreichs gegen die französische Revolution. Mit Benützung der Vorstudien zu dem in Bearbeitung befindlichen historischen Werke über Erzherzog Carl von Oberstlieutenant M. E. von Angeli

masslosen Betrügereien der von den Comitaten bestellten Verpflegs- Commissäre ganz ausserordentlich, obwohl Mann und Pferd sich wohl dabei befanden. Die tägliche Gebühr eines Füsiliers betrug im Frieden 5, die des Grenadiers und des Cavalleristen 6 kr., dann eine Brod- portion. (In Siebenbürgen bekam der Soldat statt Brod nur Korn­frucht oder 2 kr. für eine Portion). Die Löhnung erhielt der Soldat alle fünf Tage im Voraus, das Brod wurde alle vier Tage aus­gegeben. Die Friedens-Gebühren der Officiere bestanden gleichfalls aus der monatlichen Geld-Gebühr und Naturalien. Von der Generalität bezog der Feldmarschall jährlich 12.000 fl., und täglich 54 Fourage-, dann 45 Brodportionen; gleicher Art der Feldzeugmeister 9000 fl., 44 Fourage-, 30 Brodportionen; der Feldmarschallieutenant 7500 fl., 24 Fourage- und 25 Brodportionen; der Generalmajor 6000 fl. Gage, 18 Fourage- und 20 Brodportionen. Die Friedensgage der Officiere vom Obersten abwärts war, ebenso wie auch die Geld-Gebühr der Mannschaft, je nach den Provinzen, in welchen die Truppen garnisonirten, verschieden bemessen. So war die Geld-Gebühr des Obersten in den deutsehen Erblanden, Nieder­landen u. s. w. monatlich 316 fl. 32 kr. (in Ungarn 289 fl. 52 kr.), des Oberstlieutenants 149 fl. 50 kr. (128 fl.), des Oberst­wachtmeisters 79 fl. 49 kr. (73 fl. 2 kr.), des Hauptmanns 71 fl. 42 kr. (62 fl. 53 kr.), des Oberlieutenants 26 fl. 48 kr. (25 fl. 9 kr.), des Unterlieutenants 22 fl. 37 kr. (21 fl. 9 kr.), des Fähnrichs 19 fl. 42 kr. (18 fl. 14 kr.); hiezu kamen noch Brod- und Fourage-Gebühren und ausserdem bezogen die Officiere vom Oberlieutenant abwärts während der Wintermonate monatlich 5.12 Cubikmeter hartes Brennholz und hatten das Recht, sich zu ihrer persönlichen Bedienung einen Soldaten des Gewehrstandes zu nehmen, dem sie jedoch die Löhnung aus Eigenem zu zahlen hatten. Die Hauptleute hatten zu gleichem Zwecke, jedoch auf Kosten des Aerars, einen Fourierschützen. Im Kriege erhöhte sich der Gebührensatz für die Mannschaft um den Feldbeitrag (1 kr. täglich), auch die Officiere erhielten einen Beitrag, dann die sogenannte »Gratisgage«, welche bei Beginn jedes neuen Feldzugsjahres erfolgt wurde; die Generalität ausserdem

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