Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs 3. (Neue Folge, 1889)
Oberst von Wetzer: Der Feldzug am Ober-Rhein 1638 und die Belagerung von Breisach. Beiträge zur Geschichte des dreissigjährigen Krieges (Schluss)
62 Wetzer. — »das gar gute Hungarische Pferd« nennt, es Baron Bassom- pierre, *) der von ihm hofft, dass es seinen Herrn glücklich aus der Gefahr getragen haben werde — »einer von des Obristen Rosen Diener mit Sattel und Pistolen zu Colmar eingebracht.« Der Herzog von Lothringen zog sich mit seiner Infanterie mit Einbruch der Nacht bis auf Thann »und ferner mit grossem Verlust in Lothringen.« Von der lothringischen Cavallerie, obwohl sie »bei Zeiten durch gegangen, sind doch sehr viel derselben geblieben und gefangen worden, darunter sich fürnehmlich der Baron de Bassom- pierre (der des Herzogs von Lothringen naher Freund und Generalfeldzeugmeister gewesen) wie auch 2 Obristen, etliche Obristlieutenants, der General-Adjutant Vernier, daneben noch 20 Offi- ciere befanden.« Ausser diesen sollen noch 400 Fussknechte und 200 Reiter gefangen gewesen sein und »haben gutwillig Dienste genommen.«3) Fünf Geschütze, 24 Cornets und 20 Fähnlein nebst einem Theil der Bagage ward schwedische Kriegsbeute.3) Auch von diesen wurden 18 Standarten am 9. November dem König von Frankreich durch einen weimarischen Hofjunker zu Füssen gelegt. Den Verlust des Gefechtes bei Thann bestätigt ein Schreiben des Markgrafen Wilhelm von Baden aus Speyer vom 29. October an Piccolomini, ohne jedoch neues Detail zu enthalten, ausser dem, dass die Lothringer »allen Proviant, so in Breisach sollen gebracht werden, wieder auf Thann salvirt.» Nicht unbedeutend müssen aber auch die schwedischen Verluste gewesen sein, wenn sie in den Quellen auch nur angedeutet, nicht aber ziffermässig ausgewiesen erscheinen. So fiel Obrist Weikersheim,4) verwundet wurden Graf Otto Wilhelm von Nassau, Rittmeister Graf Sigmund Wittichenstein (Wittgenstein), Rittmeister Bergheim vom Rosen’schen Regiment, * 2 3 4 9 Ambraser Acten, October. 2) v. d. Grün. 3) Theatr. europ., III, 984. 4) Obrist Weikersheim wurde mit den an Krankheiten verstorbenen Obristen Putbus und Rotenhan zuerst in der St. Peterskirche, 1651 dann in der Spitalskirche zur Colmar begraben. 304