Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs 3. (Neue Folge, 1889)

Oberst von Wetzer: Der Feldzug am Ober-Rhein 1638 und die Belagerung von Breisach. Beiträge zur Geschichte des dreissigjährigen Krieges (Schluss)

Der Feldzug am Ober-liliein 1038. 15 künftige Wiedererstattung aufgenommen und damit die gemeinen Necessitäten bestreiten: also wollen Wir Dir ein Gleic.hmässiges hiemit gnädigst bewilligt und Uns der rechtmässigen Satisfaction gegen dieselben gnädigst anerboten haben, da dann unterdessen auch die unterschiedlichen von Uns gnädigst angeordneten Geld- Getreide- und Volks-Succurse nach und nach angelangen, und Dir hoffentlich genugsam Luft und Rettung zu bringen und suppeditiren werden, deren Du dann mit Tapferkeit und getreuer Ausharrung zu erwarten.« 1) Am 17. September erliess Kaiser Ferdinand III. aus Schloss Brandeis abermals einen chiffrirten Erlass an Reinach:* 2) »Wir haben sowohl aus Deinem vom 25. August an Uns abgegangenen Schreiben, als aus demjenigen, was Du an Deines Regiments untergebenen Hauptmann, den Hess, in Ziffern ge­schrieben, den nothleidenden Zustand der Dir anvertrauten Festung mit allen Umständen gnädigst wohl vernommen, darauf theils Dir zur nachrichtlichen Antwort und versicherter Consolation in Gnaden unverhalten, dass der Obristfeldwachtmeister von Lamboy seit dem 2. September allbereits in vollem Marsch begriffen, die Regimenter auch aus unsern Erblanden schon soweit avancirt, dass sie hoffent­lich ehesten Tages bei dem obigen Corpo angclangen werden, so­bald nun solches geschehen, würde Alles in eine massam zusam- niengezogen und alsdann mit ganzer Gewalt der Hauptsuccurs fürgenommen werden, da gleichwohl inmittelst sowohl auf burgun- discher als hiesiger Seite unterschiedliche Particular - Impresen und Cavalcaden, wie etwa ad interim einiger Proviant hinein gebracht werden möge, obhanden sein, des festiglichen, gnä­digsten Vertrauens und Befehls, dass Du in diesem hoch- schätzlichen Posto Dein Aeusserstes bis auf den letzten Blutstropfen fürkehren und so lang ein lebendiger Athéni darinnen in Unserer Devotion, denselben männlich er­halten und also des gewiss erfolgenden Succurses unfehlbarlicli erwarten sollest, dahingegen Wir Dich hiemit nochmalen gnädigst versichert haben wollen, dass Wir bei solcher zuversichtlicher Er­*) Ob dieses Befehlsehreiben, beziehungsweise die Sendung Melchior Eeinach’s von den Schweden aufgefangen, oder erst mit dem Breisacher Comman- dantur-Archiv in die Hände Herzog Bernhards g-ekommen, ist nicht zu ersehen. 2) Gotha, Nachlass. Yol. I, 39 und 40. Original und dechiffrirte Abschrift. * 257

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