Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1885)

Kriegs-Chronik Österreich-Ungarns. I. Theil. Der nordwestliche Kriegsschauplatz: Böhmen, Mähren, Schlesien (Mit eigener Paginirung) - Der Krieg 1866 gegen Preussen

148 Der Krieg 1866 gegen Preussen. Ji&in. Podkost. Jiiiii. liier Vormittags von Theilen der Elbe-Armee, welche über Hühnerwasser und Mohelnitz im Vorrücken begriffen war, zuerst bei Kloster und später bei Münchengrätz angegriffen. Nach langem heftigen Widerstande zog sich Leiningen, als auch die Vorrückung von Theilen der I. preussischen Armee von Podol her sich fühlbar machte, gegen Bosin zurück und wurde hier von der Brigade Abele aufgenommen. Nachdem das eigene Corps bereits einen bedeutenden Vorsprung gewonnen hatte, auch die Stellung bei Bosin durch die Besetzung des Muzsky-Berges seitens der Preussen unhaltbar geworden war, gingen die beiden Brigaden nach hartem Kampfe auf Sobotka zurück. Denselben Tag entspann sich bei Jicin ein Gefecht zwischen einem feindlichenRecognoscirungs-Detachement (OEscadronen, 1 reitende Batterie) und einer Abtheilung der bereits bei Jicin eingetroffenen Cavallerie-Division Edelsheim (5 Escadronen, 1 Jäger-Compagnie und 1 Batterie unter dem Obersten Baron Appel). Die Preussen wurden nach Rowensko zurückgeworfen. Die Verluste der Österreicher am 28. Juni betrugen 10 Officiere und 1600 Mann, jene der Preussen 8 Officiere und 340 Mann. Ein in der Nacht auf den 29. Juni von Podol her auf das Defile von Podkost versuchter Angriff wurde von der Brigade Ringelsheim abgewiesen und hierauf über höheren Befehl der Rückzug angetreten. Am Morgen des 29. traf beim I, preussischen Armee-Commando vom Könige der Befehl ein, durch beschleunigte Vorrückung die Operationen der II. preussischen Armee zu unterstützen'; es wurde daher noch am selben Tage, sowohl auf der Strasse von Turnau, als auch auf jener von Münchengrätz, der Vormarsch nach Jicin fort­gesetzt. Da anderseits der Kronprinz von Sachsen auf Grund erhaltener Weisungen, welche das Eintreffen des Gros der Nord-Armee am 29. und 30. Juni bei Jicin in Aussicht stellten, beschlossen hatte, diesen Ort unter allen Umständen festzuhalten, so kam es noch am Nach­mittage des 29. bei Jicin zu einem äusserst blutigen Zusammenstosse. Das 1. Armee-Corps und die Cavallerie-Division Edelsheim hatten nördlich und westlich der Stadt in einer Ausdehnung von fast 9000 Schritt folgende Stellung bezogen: die Brigade Piret in Eisenstadtl und auf dem Teschiner Berge; die Cavallerie-Division mit der Brigade Fratricsevics bei Rybnicek, mit den Brigaden Wallis und Appel bei Diletz; die Corps-Geschütz-Reserve südlich Poduls ä cheval der Strasse. Nördlich und östlich von Brada stand die Brigade Poschacher; am Prachower Sattel und bei Wohawez, Front gegen Lochow, die Brigade Abele, und bei Ober-Lochow, beiderseits der Strasse, die Brigade Ringelsheim. Als Reserve wurde die Brigade Leiningen bei Rybnicek aufgestellt.

Next

/
Thumbnails
Contents