Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1885)

Hauptmann Gömöry von Gömör: Türkennoth und das Grenzwesen in Ungarn und Coratien während sieben Friedensjahren

während sieben „Friedensjahren“ von 1575 bis 1582. 177 Anmarsche entwickelte sich ein ziemlich scharfes Gefecht, das den Königlichen 80 Todte kostete.“ „Um den 10. October bedrohten die Begs von Pest (Olaj) und Weissenburg, unterstützt von zwei Agas aus Ofen, Zsámbók und Gezt (Gesztes, Komorner Comitat), die Gegend von Raab; die getroffenen Sicherheits-Massregeln machten jedoch ihre Absicht zu ni elite. “ Der Rest des Jahres verlief ruhig *). Das Jahr 1582. Nachdem die Aufzeichnungen des Archivs nur bis zum Monate März 1582 reichen und überhaupt kein vollständiges Bild der ganzen Zeitperiode geben, so möge hier Folgendes bemerkt werden: Der kaiserliche Gesandte Nyári zu Constantinopel hatte eine Verlängerung des Waffenstillstandes mit der Pforte bis zum Jahre 1588 abgeschlossen and der Sultan sich verpflichtet, kein eigenes Heer gegen den Kaiser aufzubieten; aber die hier geschilderten Zustände währten dessen­ungeachtet ununterbrochen fort. Was bezüglich der kriegerischen Vorfälle 1582 authentisch noch angeführt werden kann, ist, dass diesseits der Theiss die Türken zu­nächst Nagy-Tállya in der Heveser Gespanschaft sich ansammelten, jedoch am 4. Januar von dort vertrieben wurden, wobei der Beg von Jászberény mit etlichen Soldaten gefangen wurde. Im Drau-Thale drangen fünf türkische Abtheilungen in die Orte Iztzeny und Rogacz * 2), welche gehuldiget hatten, und schleppten 250 Personen mit sich fort. „Den 12. Februar streiften Trupps von Segesd bis hinauf nach Radkersburg, andere von Berzencze aus (14.) bis nahe an die Tliore der Feste Kanizsa. Am 20. erstürmten aus Bosnien herüberstreifende Haufen das Castell Cremen unfern Sluin; sieben Tage darauf er­neuerten sie ihren Einfall, bemächtigten sich des Schlosses Sluin, brannten den Ort nieder und entführten 30 Einwohner. Beim Abzüge nahmen sie ihren Weg über Belaj, wurden aber verfolgt, ereilt und auf’s Haupt geschlagen. Sie verloren 85 Todte und 40 Gefangene“. „Am 5. März befanden sich türkische Mannschaften aus Ofen, Pest, Neograd, Wáal, Zsámbók, Vörösvár und Gran auf dem Marsche nach den Bergstädten, eine Abtheilung von ihnen suchte sich auch des Schlosses Tapolcsán zu bemächtigen; „wie sie denn zu diesem Intent viel Doppelhaken eigens auf Wagen geladen mit sich führten.“ An demselben Tage sandte der Lieutenant des Hauses Újvár 75 Tra­banten aus, um die nöthigen Holzfuhren für einen Brückenbau auf­‘) Erwähnenswerth scheint, dass in diesem Jahre der Pascha von Ofen die Kestaurirung des verfallenen Schlosses Damasdvár (?), vielleicht Tamasda im Biliarer Comitat vornehmen liess. 2) Die Lage dieser beiden Orte konnte nicht festgestellt werden.

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