Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1884)

Major Edlen von Angeli: 1812. Die Theilnahme des k. k. österreichischen Auxiliar-Corps unter Commando des G. d. C. (später Feldmarschalls) Fürsten Carl zu Schwareznberg im Feldzuge Napoleon I. gegen Russland

an Todten, 36 Officiere und 1046 Mann an Verwundeten, 105 Ver­misste und 269 Pferde. Die Sachsen hatten in der Schlacht bei Poddubie 18 Officiere und 845 Mann an Todten und Verwundeten, 2 Officiere und 66 Mann an Vermissten verloren. Ungeachtet der Ermüdung der Truppen, welche durch den fast ununterbrochenen Regen und den grundlosen Boden sehr gelitten hatten, wurde die Verfolgung des Gegners durch die Division FML. Bianchi und die Cavallerie-Brigade Zechmeister am 14. wieder aufgenommen. Aufgehalten durch die aufgeweichten Strassen und die undurch­dringlichen Moräste, durch welche diese führten, kamen die Truppen nur langsam vorwärts: erst bei D i w i n stiess FML. Bianchi auf den Feind, welcher den Abzug einer grossen Wagencolonne zu decken suchte. Nach hartnäckiger Gegenwehr räumten die Russen mit einem Verluste von 700 Todten und Verwundeten, 300 Gefangenen und 200 Wagen das Feld und zogen ihrem Gros in der Richtung gegen Kowel nach. Der eigene Verlust betrug 48 Todte, 219 Verwundete (unter diesen 5 Officiere) und 24 Vermisste. Marsch durch die podlesischen Sümpfe an die Túrra und den Styr; 17. August bis 4. September. Da in der Richtung gegen Kowel nur ein einziger, nahezu unbrauchbar gewor­dener Dammweg durch die meilenlangen Sümpfe Podlesiens führte, so blieb nur General-Major Zechmeister mit zwei Bataillonen und vier Escadronen Huszárén auf dieser Route; das Auxiliar-Corps schlug die südwestliche Richtung über Ozjaty ein, um die Hauptstrasse Brest-Litowski-Kowel zu gewinnen, während das VII. zu dem gleichen Zwecke den Weg über Brest-Litowski nahm. Bei Rudna (W. Rylo) vereinigten sich am 17. beide Corps, um von da getrennt den Marsch gegen den Styr fortzusetzen. Das Auxiliar-Corps marschirte auf der Hauptstrasse, das VII. über Zamszany, Oltusz, Szak und Ljuboml. Der Marsch führte durch eine fast endlose Schlammwüste; in Folge des fortdauernden Regens waren Bäche, Moräste ausgetreten, so dass die Leute, bis zum Oberleib entkleidet, sich oft stundenlang abmühen mussten, um einzelne Sumpfstrecken zu durchschreiten. Zudem hatte der Gegner nichts unterlassen, um den Marsch seiner Verfolger noch mehr zu erschweren. Die einzige aus diesem Meere von Morast her­vorragende Höhe Kniazna-gora bei Mokrany, war sehr stark besetzt und konnte erst nach heftiger Gegenwehr von der Brigade Frehlich unter unsäglichen Anstrengungen genommen werden. Schliesslich musste man sich überzeugen, dass es kaum möglich werden würde, nebst den Terrainschwierigkeiten, auch noch den Widerstand zu überwinden, den der Gegner an den zahlreichen Defiléen mit grossem Vortheile ent­gegenstellen konnte. Fürst Schwarzenberg ordnete daher an, dass nur die Brigade des General-Majors Zechmeister auf der Hauptstrasse gegen Ratno vorgehe, während das Gros des Auxiliar-Corps, nach Westen aus­

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