Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1884)

Major Edlen von Angeli: 1812. Die Theilnahme des k. k. österreichischen Auxiliar-Corps unter Commando des G. d. C. (später Feldmarschalls) Fürsten Carl zu Schwareznberg im Feldzuge Napoleon I. gegen Russland

blieb und dadurch jene Massregeln zur Ausführung gebracht wurden, die zum Schutze der Monarchie zunächst ergriffen werden konnten. Als zu Anfang 1812 die Truppenbewegungen Frankreichs gegen die russische Grenze begannen, hatte Kaiser Franz „aus gewöhnlichen Staatspolizei-Hinsichten“ die Verstärkung der in Galizien liegenden Truppen angeordnet. Noch vor Abschluss des Allianz-Vertrages, als jede Aussicht auf eine friedliche Beilegung der zwischen Russland und Frankreich bestehenden Differenzen definitiv geschwunden war, erliess der Kaiser am 7. März an den Präsidenten des Hofkriegsrathes, Feld­marschall Grafen Bellegarde, den Befehl zur Aufstellung eines Obser­vations-Corps in Galizien „um die kaiserlichen Grenzen gegen jede Insulte zu decken“. Das Commando über dieses Corps hatte der com- mandirende General in Galizien, FZM. Fürst Reuss-Plauen zu führen. In Ausführung dieses Befehles wurden die in Galizien befind­lichen Truppen unverzüglich mobilisirt, während die nothwendigen Ergänzungen an technischen Truppen, Artillerie, Pferden etc. aus den andern Kronländern herangezogen wurden. Das auf diese Art formirte Corps zählte, in 5 Divisionen formirt, 33 Bataillone und 44 Escadronen, oder 28.762 Mann und 5612 Pferde, während 7 Bataillone und 12 Cordons-Compagnien mit einem Stande von 4219 Mann als Besatzungstruppen auf dem Friedensfusse blieben und unter FML. Pfanzelter eine Infanterie-Division bildeten. In Folge des Allianz Vertrages vom 24. März wurde dieses Corps theil- weise neuorganisirt und zur Cooperation mit der französischen Hauptarmee bestimmt. Zur Deckung Galiziens wurde ein „Reserve- Corps“ von 28 Bataillonen, 6'/, Compagnien und 42 Escadronen unter Commando des G. d. C. Prinzen zu Hohenzollern formirt, welches bis zum Ausbruche der Feindseligkeiten die Stärke von circa 23.000 Mann erreichte. Ausserdem blieben in Galizien 19 Bataillone, 12 Compagnien und 2 Escadronen immobiler Truppen unter dem Befehle des FZM Fürsten Reuss-Plauen, so dass die Gesammtzahl der zur Deckuug Galiziens bestimmten Truppen sich auf 47 Bataillone, 18‘/t Compagnien und 44 Escadronen bezifferte. An Geschützen und Armee-Anstalten waren zur Verfügung: 10 1812. Kriegsgeschiehtl. Studie über dieTlieilnahme des k. k. österr. Auxiliar-Corps 2 der 3pfün digen Brigade-Batterien ä 8 Geschütze 4 n ® n n v a 8 „ 2 n b „ Positions-Batterien ä 4 Kanonen und 2 der 7pfün­digen Haubitzen 2 :j 12 „ Positions-Batterien ä 4 „ „2 „ 7pfün­digen Haubitzen 4 Cavallerie-Batterien zu je 6 der 6pfündigen Kanonen und 2 der 7pfündigen Haubitzen. Im Ganzen 104 Geschütze.

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