Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1883)

Kaiser Josef II. als Staatsmann und Feldherr - J. Nosinich, Oberst im k. k. Kriegs-Archive: Österreichs Politik und Kriege in den Jahren 1763 bis 1790; zugleich Vorgeschichte zu den Kriegen Österreiches gegen die französische Revolution

6 Kaiser Josef II. als Staatsmann und Feldherr etc. und die Kräfte des Feindes ebenfalls dahin zu ziehen; indessen würde ganz Böhmen längs der preussischen Grenze ausfouragirt werden.“ Am 10. Juli hatte bereits die k. k. Elbe-Armee unter den Feld- marschällen Herzog Albrecht von Sachsen-Teschen, Lacy und Hadik die Stellungen am rechten Flussufer folgendermassen besetzt: Semonitz-Jároméi’ mit 21 Bataillonen, 38 Escadronen, Jaromér-Kasow mit 29 Bataillonen, 14 Escadronen, Kasow-Silberleuten mit 10 Bataillonen, 12 Escadronen, Lipnic-Königinhof mit 12 Escadronen, Arnau mit 10 Bataillonen, 8 Escadronen unter FML. Graf d'Alton, Alt-Pless-Krcin-Neustadt an der Mettau mit 3 Bataillonen, 27 Esca­dronen unter FML. Graf Wurmser. Die zur Begegnung eines Angriffes auf die Elbestellung und Ver­wehrung des Flussüberganges gefechtsbereit gestellte Macht der Österreicher belief sich demnach auf 73 Bataillone, 111 Escadronen ungefähr 80.000 Mann, 19.000 Pferde mit 426 Geschützen streitbar. Der König von Preussen verfügte über eine annähernd gleich starke Armee von 82 Bataillonen, 103 Escadronen, 433 Geschützen oder 80.000 Mann, 16.000 Pferde streitbar, zum Angriffe. Während die an der Elbe concentrirten österreichischen Streit­kräfte zur Behauptung der Elbestellung sich rüsteten, traf die k. k. Iser-Armee unter Commando des Feldmarschalls v. Loudon in Stärke von 56 Bataillonen, 87 Escadronen oder 62.000 Mann, 16.000 Pferden mit 252 Geschützen am 7. und 8. Juli in der Gegend von Niemes ein, um der unter dem Oberbefehle des Prinzen Heinrich im Vormarsche gegen Dresden befindlichen II. preussischen Armee die Spitze zu bieten. Einmarsch der II. preussischen Armee in Sachsen. Kriegsplan. Die Streitkräfte des Prinzen hatten sich am 30. Juni und 1. Juli oder drei Tage vor der Kriegserklärung an Österreich und vier Tage vor dem Eintreffen derselben in Wien in vier Colonnen gegen Sachsen in Bewegung gesetzt. Die erste Colonne unter Commando des General-Lieutenants v. Möllendorf (8 Bataillone, 15 Escadronen), welche am 1. Juni aus der Gegend von Fürstenwalde ausgerückt und am 3. bei Cottbus ange­kommen war, um eventuell die chursächsischen Truppen unterstützen zu können, marsehirte am 30. Juni als Vorhut des Heéres von Cottbus ab und erreichte über Spremberg, Hoyerswerda und Königsbruck am 3. Juli die Gegend von Dresden. Die zweite Colonne unter Commando des General - Lieutenants v. Platen rückte von Frankfurt a. d. Oder über Beeskow undLübben, die dritte Colonne unter Commando des Oberbefehlshabers Prinz Heinrich

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