Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1883)

Die Kaiserkrönung Nikolaus I. von Russland 1826. (Aus den hinterlassenen Papieren des FML. Eugen Graf Haugwitz)

118 Die Kaiserkrönung Nikolaus I. von Kussland, 1826. völkerrechtliche Fragen trübten das Verhältniss zwischen Österreich und Russland und bestand im Sinne der heiligen Allianz eine voll­kommene Solidarität zwischen beiden Reichen. Sobald daher die Botschaft vom bevorstehenden Nationalfeste Russlands gegen Ende Juni 1826 nach Österreich gelangt war, beschloss Kaiser Franz I. die Entsendung einer grösseren Deputation, an deren Spitze der k. k. Feldmarschall-Lieutenant und comman- dirende General von Inner-Österreich und Tirol, Philipp Franz, Prinz von Hessen-Homburg, als Vertreter und Überbringer der Glückwünsche des österreichischen Hofes berufen wurde'). Weiters wurde für diese Mission der k. k. Generalmajor und Brigadier Eugen Graf Haugwitz bestimmt, an welchen sich dann noch später, den 12. Juli, die nachfolgenden Mitglieder, als: der k. k. Kämmerer Graf Josef Eszterházy de Galantha *), die Rittmeister: Eduard Graf Stadion von Thann- und Warthausen, von Graf Wallmoden-Gimborn 6. Cürassier-Regiment (jetzt 6. Dragoner - Regiment* 2 3 4), Franz Graf Gyulai von Maros-Némethi und Nádaska*) von Kaiser-Huszaren Nr. 1; Fürst Edmund Schwarzenberg5 6 7) von Grossfürst Constantin von Russ­land 8. Cürassier-Regiment (jetzt 8. Dragoner-Regiment); Fürst Franz zu Liechtenstein 8), von Carl Schwarzenberg 2. Uhlanen-Regiment, dann der Plauptmann Johann Freiherr von Pacassy’) des 19. Linien­infanterie-Regiments Prinz zu Hessen-Homburg angeschlossen haben. Das diplomatische Corps Österreichs war vertreten durch den Grafen Bombelles, den Herrn von Hummlauer, von Schweiger und Prinz Felix zu Schwarzenberg8). Dem Tagebuche des Grafen Haugwitz entnehmen wir Folgendes : Reise nach Moskau. Die ganze Gesandtschaft war den 14. Juli 1826 zu Brünn versammelt gewesen und traf nach einer beschwerlichen Reise über Krakau, den 19. Juli in Warschau ein. Am Morgen des 20. Juli bot sich den militärischen Mitgliedern die erste Gelegenheit, einem grösseren Manöver der 1. polnischen ') Ein Bruder des Landgrafen Friedrich, war zu Homburg vor der Höhe am 11. März 1779 geboren, starb daselbst als Feldmarschall den 15. December 1846. 2) Aus dem Hause Forchtenstein, zweite jüngere Linie, jüngerer Zweig, ge­boren 24. November 1791, gestorben 12. Mai 1847. Magnat des Königreiches Ungarn. 3) Quittirte 1882. 4) 1799 zu Pest geboren, starb zu Wien 1869, als Feldzeugmeister und Inhaber des 33. Linien-Infanterie-Regiments. 5) Sohn des Feldmarschalls Fürst Carl, war zu Wien den 18. November 1803 geboren, starb 1873 als Feldmarschall, Garde-Hauptmann der k. k. ersten Arcieren- Leibgarde und Inhaber vom 10. Dragoner- jetzt 15. Huszaren-Regimente. 6) Einer der ausgezeichnetsten Reiter-Generale der österreichischen Armee, der Sohn des Fürsten Johann, des Helden von Aspern, lebt zu Wien als General der Cavallerie und Inhaber des 9. Huszaren-Regiments und ist den 25. Februar 1802 geboren. 7) Als Generalmajor den 7. Juni 1848 zu Graz gestorben. 8) 1851 Minister des Äussern und des kaiserlichen Hauses, 1853 gestorben.

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