Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1883)
Gustav Gömöry von Gömör, Hauptmann im k. k. Kriegs-Archive: Über die Formirung von Wagenburgen im Jahre 1812
Über die Formirung von "Wagenburgen im Feldzuge 1812. 113 Cavallerie-Division zu stehen kommen und nach der Beschaffenheit des Terrains gleichseitige oder längliche Vierecke zu formiren haben, welche zugleich die Flanken der Cavallerie-Division sichern. Es versteht sich, dass sowohl in diesen, als vorhergehenden Wagenburgen der Artillerie und des Fuhrwesens alle Pferde in den inneren Raum, nach der bereits angeführten Weise gelagert werden müssen, welches bei den Colonnen-Magazinen um so wichtiger ist, als dadurch die Entweichung der Bauern mit ihren Pferden am sichersten verhütet werden wird. Es wird täglich ein Bataillon der Division des Centrums zur Bewachung der vier letzten Wagenburgen commandirt werden, wovon eine Compagnie für die der Artillerie, eine Compagnie für die des Fuhrwesen, eine Division für die des Colonnen - Magazines auf dem rechten und eine Division für die des Colonnen-Magazines auf dem linken Flügel bestimmt ist. Die Commandanten dieser zwei Colonnen- Magazins-Wagenburgen werden nachträglich ernannt werden. Allen Wagenburg-Commandanten wird strenge empfohlen, ihre Colonnen während des Marsches immer durch Seiten-Patrullen begleiten zu lassen, und die bei den Fuhrwerken eingetheilten Ober- und Unter- officiere wohl zu belehren, im Falle sich während des Marsches feindliche Cavallerie zeigen sollte, die Wagen sogleich nach der Beschaffenheit des Terrains in mehrere kleine Massen auffahren zu lassen, in welche die beigegebenen Infanterie-Bedeckungen zu vertheilen sind, um durch ihr Feuer die Annäherung dieser Cavallerie abzuwehren. Die jedesmalige Marsch-Disposition wil’d die Ordnung angeben, in welcher die verschiedenen Wagenburgen aufzubrechen und welche Wege sie einzuschlagen haben. Der Herr General Schmelzern wolle die Herren Commandanten nach dieser Instruction genau belehren und sie für die strenge Erfüllung ihrer Obliegenheiten verantwortlich machen.“ Schwarzenberg m. p. Die Modalitäten, wie diese grösseren (Corps-) und kleineren (Divisions-) Wagenburgen im Allgemeinen zu formiren gewesen, waren der Vorschrift „über Stärke, Eintheilung, Stellung, Lagerung, Märsche in einem länglichen Quarre und über Wagenburgen, erläutert durch 27 Pläne vom Jahre 1788, dem noch das Exercitium eines Bataillons mit den spanischen Reitern angefügt“, entnommen, von welcher der Ober-Commandant jedoch nur die Formation der „kleinen“ Wagenburg als Richtschnur beibehielt *). Wollen wir diese „Vorschrift über Wagenburgen“ des Jahres 1788 in möglichst engem Rahmen besprechen, so erfahren wir, dass sich das Fuhrwerk einer Armee in drei Haupttheile gliederte, und zwar: *) 1813 Auxiliar-Corps, Fase. XIII. 5, auch wissenscliftl. Mem. I. Abthlg. ad 11. Mittheilungen des k. k. Kriegs-Archivs 1883. 8