Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1882)

Friedrich Jihn, Hauptmann im k. k. Generalstabs-Corps: Der Feldzug 1760 in Sachsen und Schlesien mit besonderer Berücksichtigung der Schlacht bei Torgau

mit besonderer Berücksichtigung der Schlacht bei Torgan. 11 deckten die rechte Flanke dieses vorgeschobenen Theiles der Stellung im Thale des Zieder-Baches. b) In der Ilauptstellung vom Burg-Berge hei Landshut bis zum Blasdorfer Berge befanden sich: 2 Compagnien auf dem Burg-Berge, 1 Bataillon auf dem Kiroh- Berge, und zu deren Verbindung und Unterstützung 2 Escadronen in der Niederung des Zieder-Baches; ferner 1 Bataillon in Landshut seihst, welches zur Deckung des Rückens die am linken Bober-Ufer gelegene Vorstadt besetzt hatte. Weiters standen 3 Bataillone auf dem Galgen-Berge, 2 Bataillone auf dem Hahn-Berge, endlich 2 Bataillone und 600 Freiwillige, welche den Truppen des Corps entnommen worden waren, auf dem Blasdorfer Berge. Die durch die Niederung von Reich-IIennersdorf gebildete, etwa 1000 Schritt breite Lücke zwischen den beiden letztgenannten Höhen war durch 5 Escadronen Cavallerie gedeckt. 1 Bataillon befand sich, wie erwähnt, in Ruhbank; General-Major Zieten endlich stand noch mit 4 Bataillonen und 3 Escadronen auf dem Sattel bei Zeisberg. Bei Landshut hatten also nur 4V2 Bataillone, 7 Escadronen den vorgeschobenen Theil der Stellung besetzt, welcher eine Ausdehnung von mehr als 4000 Schritten (3km) besass, 10'/a Bataillone (einschliess­lich der 600 Freiwilligen) und 7 Escadronen die Hauptstellung, bei einer Front-Ausdehnung der letzteren von nahezu 6000 Schritten (4,5km). Waren diese langen, mit Truppen unzureichend dotirten Linien schon frontal zu keinem nachhaltigen Widerstande befähigt, so ver­schlimmerte der Mangel an entsprechenden Reserven und die daraus hervorgehende Empfindlichkeit der Flügel noch die Lage des Ver- theidigers. Zu Allem war die Hauptverbindung des Corps ganz in der linken Flanke desselben gelegen. FZM. Laudon gönnte am 22. den letzt eingetroffenen Truppen Ruhe und erthcilte in den Nachmittagsstunden dieses Tages auf der Übersicht gewährenden Kuppe südlich Hartmannsdorf (am Ziegen- Riicken) die Disposition für den Angriff am 23. Er hatte beschlossen, sich der feindlichen Stellung durch einen doppelt umfassenden Angriff zu bemeistern. War dies geschehen, so sollten die immer weiter ausgreifenden Flügel den geworfenen Gegner im Rücken seiner Stellung empfangen, und seine vollständige Vernichtung herbeiführen. Um auch den letzten Ausweg zu verschliessen, der dem feindlichen Corps vorderhand noch übrig blieb, hatte Laudon den FML. Beck, der von Zittau nach Friedeberg marschirt war, aufge­fordert, nach Hirschberg vorzurücken. Das Detachement Zieten’s sollte durch GFW. Freiherrn v. Jahnus, dem 8 Bataillone, 10 Escadronen und 16 Geschütze über­wiesen wurden, an der Unterstützung Fouqué’s verhindert werden.

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