Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1882)
Friedrich Jihn, Hauptmann im k. k. Generalstabs-Corps: Der Feldzug 1760 in Sachsen und Schlesien mit besonderer Berücksichtigung der Schlacht bei Torgau
Der Feldzug 1760 in Sachsen und Schlesien 6 in Brünn 2 Bataillone (1000 Mann); in Königgrätz 1 Bataillon (500 Mann); zusammen 15 Bataillone, 3 Grenadier - Compagnien (7300 Mann) mit 12 Geschützen. Das zu Königgrätz stehende Bataillon wurde bald zur Armee Laudoü’s herangezogen. Die russische Armee concentrirtc sich Anfangs Juni, wahrscheinlich in der Gegend von Bromberg, am linken Weichsel-Ufer. Ausser der Operations-Armee, für welche 70 Bataillone, 62 Grenadier-Compagnien, 112 Escadronen und 9 Kosaken-Pulks bestimmt waren, gelangte ein Observations-Corps von 22 Bataillonen, 6 Grenadier-Compagnien, 2 Escadronen und 2 Kosaken-Pulks bei Dirschau zur Aufstellung. Die Operations-Armee, welche in drei Divisionen und eine Avantgarde gegliedert wurde, hatte einen Sollstand von 84.200 *), das Observations-Corps einen solchen von 15.700 Mann. In Summa zählte daher die russische Feldarmee, welche bis zum Eintreffen des Feldmarscballs Grafen Soltikoff vom General en chef Grafen Fermor commandirt wurde, 92 Bataillone, 68 Grenadier-Compagnien, 114 Escadronen und 11 Kosaken-Pulks, mit einem Sollstande von rund 100.000 Mann und 440 Geschützen. Bei der Armee befand sich an technischen Truppen ein Ingenieur-Corps von 1200 Mann. Von der Operations-Armee waren 3 Infanterie - Regimenter der Armee nach Posen vorangegangen. Ein Corps von 6000 Mann, meist leichter Truppen, stand unter General-Major Graf Tottleben in Hinterpommern. General-Lieutenant Graf Czernitschew war zum Commandanten der Avantgarde ernannt und mit besonderen Vollmachten bezüglich der Unterstützung Lau don’s ausgerüstet. Die Avantgarde wurde in der Folge aus 14 Bataillonen, 12 Grenadier-Compagnien, 23 Escadronen und 2 Kosaken-Pulks zusammengesetzt. Die schwedische Armee stand Anfangs Juni noch in den Winterquartieren in Schwedisch-Vorpommern. Bis zur Eröffnung der Operationen erreichte sie einen Stand von höchstens 11.000 Mann. Sie zählte 25 schwache Bataillone und 42 Escadronen. Von der preussischen Armee standen in Sachsen, unterdes Königs unmittelbarem Befehl, mit 1. Juni: Das Haupt-Corps unter General der Infanterie Markgraf Carl am linken Elbe-Ufer bei Meissen, 36% Bataillone, 71 Escadronen; ') Der Stand der Operations-Armee wird in den meisten Quellen mit GO.OOO Mann regulärer Truppen angegeben. Aus den Berichten des österreichischen Militär-Bevollmächtigten geht dagegen hervor, dass der Sollstand vor Beginn der Operationen nahezu erreicht war.