Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1881)
Original-Briefe König Friedrich's II. im k. k. Kriegs-Archive zu Wien
Originalbriefe König Friedrich’s II. im Kriegs-Archive zu Wien. 491 Mais il Me semble et Je crois que Vous seres de Mon avis, que la circonstance presente fournit la meilleure occassion de se debarasser tout á fait de ces gens-lü; Vous pourres lour dire, que leur Couvent étant reduit en cendre *) et eux par consequent sans demeure, ils peuvent prealablement se partager dans les autres Couvents de la Silesie. Sur ce Je prie Dieu qu’il Vous ait en sa sainte et digne garde. (signé) ä Dresde, le 4. Fevräer 1757. Federic. Nr. 34. An den Ob r isten von Quadt und Platz-Major d’O zu Gl atz. Mein lieber Obrister von Quadt und Major de la place d’O * 2). Nachdem Ich vor gut befunden habe, Meinen Bruder, des Prinzen von Preussen Hoheit, das Commando über das gantze Militare in Schlesien, und zwar sowohl was die Trouppen, als auch die Festungen, Garnisons, Magazins, Artillerie und alles dergleichen mehr, anbetrifft, dergestalt und auf gleichen Fuss zu übertragen, wie solches der verstorbene General-Feldt-Marschall Graf von Schwerin3), seit dem Anfänge des jetzigen Krieges und bis zu seinem erfolgten Tode, daselbst von Meinetwegen gehabt hat. Als mache Ich Euch solches hierdurch zur Nachricht und Achtung bekandt und verweise Euch zugleich mithin an die Ordres gedachtes Meines Bruders des Prinzen von Preussen Hoheit, dergestalt, dass Ihr solchen und dessen dispositionen, welche er in militair Sachen an Euch, cs sey wegen der Festung, oder auch wegen der dasigen Garnison, oder auch wegen der Vorräthe ergehen lassen wirdt, auf eben dieselbe Arth und auf gleichen Fuss sofort und auf das promteste executiren sollet, als wie der verstorbene General-Feldt-Marschall Graf von Schwerin vorhin solches zu thun, von Mir authorisiret gewesen ist. Ihr sollet deshalb auch in allen vorkommenden nöthigen Fällen in Sachen so das Militare und den Krieg angehen, an gedachtes Meines Bruders Hoheit berichten, und wenn es die Umstände erfordern, Euch dazu desjenigen Chiffres unter denen vorgeschriebenen praecautionen bedienen, den Ich zu solchen Behuff vormahls bereits an das Gouvernement zu Glatz, um mit andern Commandanten derer Schlesischen Festungen in Krieges-Zeiten mutuellement correspondiren ') Am 7. Januar 1757 wurde das Jesuitenkloster zu Glatz ein Raub der Flammen, wobei, da dasselbe zum Tlieile als königlicher Speicher benützt wurde, auch Mehl- und Fourage-Vorräthe mitverbrannten. Obwohl die Jesuiten durch den Verlust ihres Klosters selbst am schwersten betroffen waren, vernrtheilte sie der König dennoch zu einem Schadenersätze von 19.813 Thalern, 16 Groschen und 2 Pfennigen, welche Summe später auf 10.336 Thaler, 16 Groschen vermindert und bezahlt wurde. Cabinets-Acten 1757. 2) D’O wurde mit Befehlschreiben des Königs ddto. Lager vor Prag am 10. Juni 1757 in Abwesenheit Fouqué’s zum Vice-Commandanten von Glatz ernannt. Journal des Commandanten von Glatz. 3) Feldmarschall Schwerin fiel in der Schlacht bei Prag am 6. Mai 1757.