Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1881)
Moriz v. Angeli, Major im k. k. Kriegs Archive: Der Krieg mit der Pforte 1736 bis 1739 - II. Der Feldzug von 1737
II. Der Feldzug Von l?3l. 833 seinem am 28. erfolgten Tode das Commando führte. Nach ihm übernahm es interimistisch FML. Graf Fürsten husch, der es am 17. October dem neuernannten Commandanten G. d. C. Fürsten Lobko- witz übergab. Mit der Ausbreitung der Türken und der offenen Parteinahme der Hospodare für dieselben, änderte sich auch die Situation im Lande selbst zu Ungunsten der kaiserlichen Truppen. Was von den Einwohnern nicht schon in die Wälder und Gebirge geflohen war, beeilte sicli nun, der eigenen Sicherheit wegen, den Türken zu huldigen, und ergriff thätlich Partei gegen die kaiserlichen Truppen, die nun nicht nur ausser Stande waren, sich auch nur die nöthigsten Bedürfnisse zu verschaffen, sondern häufig genug dort, wo sie den schwächeren Theil bildeten, von den Landbewohnern feindlich angegriffen wurden. Unter solchen Verhältnissen verdient es alle Anerkennung, wenn sich die kaiserlichen Truppen trotz Allem noch volle zwei Monate in der Walachei behaupteten und auch dann noch Theile dieses Gebietes der Grenze entlang besetzt hielten. General Damnitz hatte mit 5 Cavallerie-Regimentern, 6 Esca- dronen National-Miliz, 3 Bataillonen Infanterie und 3 Feldgeschützen am 5. September Vadudil (Kalafat) verlassen und sich gegen Krajova in Marsch gesetzt, wo er am 11. und 12. die Postirung aufstellte. Unmittelbar nach seinem Abgehen waren die Türken nach Vadudil übersetzt, hatten den Posten verjagt und das Provianthaus, sowie den Ort in Brand gesteckt. Fast zur selben Zeit gingen 2000 Türken bei Isias über die Donau und drängten ein dort aufgestelltes Detachement gegen Krajova zurück, während eine grössere, von Nicopoli kommende Abtheilung gegen Slatina operirte. Diese Bewegungen veranlassten General Damnitz, nicht länger in Krajova zu verbleiben, sondern, so lange der Weg noch offen, nach Itimnik zu marschiren, um die Verbindung mit dem bei Trgovist stehenden GFW. Ghilany zu suchen. Er traf am 19. dort ein, wo FZM. Wallis das Commando übernahm, die Situation aber mittlerweile so verändert fand, dass von der Idee des General Damnitz abgegangen werden musste. General Ghilany war durch die Ansammlung türkischer Truppen und die drohende Haltung der Hospodare genöthigt worden, sich von Trgovist nach Kimpolung zurückzuziehen, wo er sich unter fortwährenden Scharmützeln und Streifzügen gegen den nachrückenden Feind behauptete, der Trgovist plünderte und verbrannte. Auch von GFW. Quadagni traf die Meldung ein, dass der Feind mit Macht gegen Siebenbürgen andringe. Am 18. September wurde er von 4—5000 Türken bei Romanesti angegriffen und mit Verlust von 1 Oberstlieutenant, 68 Mann und 57 Pferden nach Gyimes zurückgedrängt, wo er den Pass besetzt hielt. Die Türken