Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Anhang

903 Besetzung eines Theiles des Paschaliks von Novibazar. O Nachdem FZM. Herzog von Württemberg und Husny Pascha auch hier die gegenseitigen Verhältnisse der gemeinsamen Besatzung ge­regelt, traten die Truppen, mit Ausnahme des in Prjepolje zurück­bleibenden 25. Feld-Jäger-Bataillons, den Rückmarsch nach Plevlje, beziehungsweise Priboj an, wo sie am 17. September eintrafen. Bei Jabukov blieb nur die Compagnie des 41. Linien-Infanterie-Regimentes zurück, während die des 44. nach Plevlje ab rückte. Rückmarsch der Truppen. — Etablirung der im Sand- schak zurückbleibenden Abtheilungen. Durch das Eingreifen des FZM. Herzog v. Württemberg waren sonach die Verhältnisse in den mit den kaiserlich türkischen Truppen gemeinsam besetzten Orten geregelt. Umfassender Massnahmen bedurfte es aber noch, um für die volle Sicherheit und die Deckung der Bedürfnisse der im Sandschak zurückzulassenden Truppen zu sorgen. Und zwar sollten in Plevlje verbleiben: der Stab der 1. Infanterie- Brigade, 2—2‘/2 Bataillone des 44. Linien-Infanterie-Regimentes, dann 1 Zug Huszárén, 1 Gebirgs-Batterie mit den entsprechenden Anstalten erster Linie. 1—P/j Compagnien waren als Etapentruppen zur Besetzung von Han Boljanic und Han pod Jabukom in Aussicht genommen. Ferner hatte das 25. Feld-Jäger-Bataillon die Besatzung von Prjepolje, 1 Bataillon des 24. Linien-Infanterie-Regimentes jene von Priboj zu bilden und je eine Compagnie dieses Regimentes als Etapenposten am Bjelo brdo und am linken Uvac-Ufer, hier auch durch eine Gebirgs-Batterie verstärkt, die Verbindung mit Visegrad zu decken. Für die Unterkunft der Truppen wurde, so weit dies bei der Armuth des Landes, dem grossen Holzmangel und der vorgerückten Jahreszeit möglich, durch die Miethe von Häusern, den Bau grösserer Baracken, endlich durch Errichtung kleinerer Baracken durch die Truppen selbst vorgesorgt. Der im Lande nicht zu deckende Bedarf an Eisen, Glas, Oefen u. s. w. wurde von der Drina-Linie an die betreffenden Orte gebracht. Es gelang für die Sicherstellung der Verpflegung Verträge in den einzelnen Stationen abzuscliliessen und wurden überdies Reservevorräthe an der Drina deponirt. Marodehäuser in Prjepolje, Plevlje und am linken Uvac-Ufer boten die nothwendige Unterkunft für Kranke. Die Verbindung der Besatzungen im Lim- Gebiete mit dem Hinterlande wurde durch Einrichtung eines geregelten Telegraphen- und Postdienstes, überdies durch ausgedehnte Wegaus­besserungen erleichtert. So wurde die Verbindung von Cajnica über Plevlje nach Prjepolje von Abtheilungen des 54. Infanterie-Regimentes und der 1. Infanterie-Brigade als guter Saum weg, jene von Visegrad nach Priboj durch die 2. Infanterie-Brigade als Fahrweg hergestellt. Seit Mitte September weht denn in allen Hauptorten des Lim- Gebietes die kaiserliche Flagge neben dem Halbmonde. Ohne ernsten Zwischenfall, ohne jeden Veidust, in durchaus friedlicher Weise war

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