Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September
Die Operationen gegen Biliaé. 599 mit dem 76. Reserve-Infanterie-Regimente in Verbindung; dieses stand südöstlich von Vedropolje in Bereitschaft mit Posten am Plateauhange, gedeckt durch den sumpfigen Klokot-Bach. Bei Zavalje stand das 12. Jäger-Bataillon und das 2. Bataillon des 48. Infanterie-Regimentes als allgemeine Reserve; die 6. Compagnie dieses Regimentes war zur Sicherung der linken Flanke gegen Baljevac detachirt. Die 3. Compagnie des Landwehr-Bataillons Nr. 87 bewachte die Anstalten und Zavalje. Zur Beobachtung der Insurgenten bei Vrkasié und der nördlichen Gegend überhaupt stand ein Brigade - Generalstabs - Officier nächst Balje vac. Der Verbandplatz war im Rastell etablirt; ein Hülfsplatz folgte der linken Colonne auf den Somislje-Berg, der zweite nahm beim türkischen Zollhause Stellung. Die Truppen des Majors Pokorny langten unangefochten in Skocaj an. Daselbst wurde das 1. Jäger-Bataillon in zwei Colonnen zu je 2 Compagnien zur Ersteigung des Debeljaöa-Berges beordert; das 1. Bataillon des 48. Infanterie-Regimentes hatte den Auftrag, mit zwei Compagnien die Flanke gegen Sokolac zu decken, während die zwei anderen Compagnien als Reserve dem Jäger-Bataillon folgten. Die Gebirgs - Batterie blieb bis zur Säuberung des zerrissenen und gestrüppreichen Vorterrains mit ihrer Bedeckung bei Skoéaj zurück, um zur geeigneten Zeit auf die Höhen nachzurücken. Die Colonne nahm einerseits die obere Schanze zum Marschobject, andererseits sollte der gegen die Una abfallende Hang durchstreift und Bihaé nächst Jezero umklammert werden. Zur selben Zeit erstieg auch die Colonne des Oberstlieutenant Kokotovic den Somislje-Berg von Zavalje aus; das 5. Bataillon des 79. Reserve-Infanferie-Regimentes rückte in Colonnenlinie gegen die untere Schanze vor, die 13. und 16. Compagnie desselben Regimentes folgten als Reserve. Die 5. und 6. Compagnie des 23. Infanterie-Regimentes gingen am rechten Flügel gegen das obere Werk vor, um die Flanke des Reserve-Regimentes zu decken und mit der Colonne des Major Pokorny die Verbindung anzustreben. Beide Colonnen fanden nur vereinzelte Insurgenten vor sich, welche rasch zurückwichen. Erst bei den oberen Schanzen fand sich eine grössere Gruppe des Feindes, welche das anrückende Halb-Bataillon des 23. Infanterie-Regimentes und die rechte Flanke des 79. Reserve-Infanterie-Regimentes beunruhigte. Während die Truppen mit grosser Anstrengung ihren Angriffsobjecten entgegenrückten, war der Nebel allenthalben verschwunden und es eröffnete die Halb-Batterie Nr. 3/XII gegen die Befestigungen das Feuer. Obwohl sich bisher längs der Strasse gegen Bihac kein Feind gezeigt hatte, so war es doch geboten, die Lücke zwischen dem 79. Reserve- und dem 23. Linien-Infanterie-Regimente auf der Krizova- Höhe auszufüllen; General-Major Reinländer befahl daher dem 2. Bataillon von Nr. 48, über das türkische Zollhaus vorzurücken. Die 8. und halbe 7. Compagnie Nr. 48 gingen rasch vor, ein Zug besetzte das Zollhaus und die Schwarmlinie suchte mit dem 79. Regimente auf gleiche Höhe zu gelangen. Oesterr. milit. Zeitschrift. (Mittheilungen des Kriegs-Archivs.) 43