Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September
596 Die Operationen gegen Bihaé. Darunter waren schwer verwundet: Oberlieutenant Constantin Paulovits; leicht verwundet Hauptmann Peter Panjkovic und Lieutenant Julius Graf Auersperg des 23. Infanterie-Regimentes. Die Verluste der Insurgenten beliefen sich bei dem Angriffe nächst Túrja auf etwa 30 Todte und 60 Verwundete; von den anderen Gefechtspunkten sind keine verlässlichen Angaben vorhanden; doch scheint ihr Verlust bei den Angriffen auf die Krizova-Höhe bedeutend gewesen zu sein, und sollen dieselben nach späteren Aussagen besonders entmuthigend in ihren Reihen gewirkt haben. Die allgemeine Vorrückung der k. k. Truppen gegen Bihac befreite die Bevölkerung der Grenzorte von der lang ertragenen Besorg - niss, in ihren Dörfern überfallen zu werden. Sie regte aber auch einen Theil der bewaffneten Bewohner zu Einfällen auf das bosnische Gebiet an. Gegen viele Orte, besonders aber gegen Izacic, Paporovic und Klokot verübten die Grenzbewohner Raubzüge, welche General-Major Reinländer veranlassten, Gegenmassregeln zu treffen, da sie die Aufgabe der k. k. Truppen nur erschweren und die Erbitterung steigern mussten. Am 15. September hatte das 88. Landwehr-Bataillon mit Erfolg bei Prosicenikamen und Ljeskovac demonstrirt, da von allen Seiten Insurgenten herbeieilten; es entwickelte sich ein längeres Geplänkel, in welchem ein Landwehrmann getödtet und einer verwundet wurde. Auch die vom Cordons-Commando in Dolnje Lapac angeordnete Demonstration gegen Kulen Vakuf lockte zahlreiche Insurgenten an die Grenze. So dürften diese Bewegungen mitgewirkt haben, dass den k. k. Truppen keine überlegenen Kräfte des Gegners in den Gefechten am 15. entgegengetreten waren. Dem Angriffe auf die Stadt Bihac stand nunmehr nichts entgegen und General-Major Reinländer würde denselben bereits am 16. angeordnet haben, wenn nicht die Ankunft der 9cm Feld-Batterie Nr. 1/HI am 17. in Aussicht gestanden wäre. Da deren Wirksamkeit gegen die Wälle der Stadt einen bedeutenden Werth erlangen konnte, wurde der 18. September zum Angriffe bestimmt. In diesem Sinne sollten die k. k. Truppen die nächsten zwei Tage ruhen und nur jene Bewegungen ausführen, welche zur Vorbereitung für die Action dienen konnten. Die zwei Bataillone des 23. Infanterie-Regimentes verstärkten im Verlaufe der Nacht auf den 16. ihre Stellung auf der Krizova-Höhe, und General-Major Zach liess diese Abtheilungen am Morgen durch das 3. Bataillon dieses Regimentes und das 1. Feld-Jäger-Bataillon ablösen. Die abgelösten Truppen und die Compagnie des 79. Reserve- Regimentes kehrten nach Zavalje zurück. Die 28. Brigade rückte an dem Klokot-Bache vor; das 76. Reserveinfanterie-Regiment, das 12. Jäger-Bataillon und die halbe Gebirgs- Batterie Nr. 1/1 übersetzten den Bach und nahmen auf einem Hügel zwischen diesem und Vedropolje Stellung; l‘/2 Bataillon des 48. Linien-