Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September

Die Operationen gegen Bihac. 597 Infanterie-Regimentes blieb links des Baches stehen; die 2. und 8. Com­pagnie desselben Regimentes rückten mit der halben 9ora Batterie Nr. 3/XII, den Stabs-Truppen und dem ganzen Train der Brigade nach Baljevac vor. Im Verlaufe des 16. rückte ein Bataillon des 79. Reserve­infanterie-Regimentes nach Petrovoselo, um die erwartete Feld-Batterie und einen Munitions-Transport nach Zavalje zu escortiren. Wenn nun auch das Gefecht bei Krizova eine für die Ein­nahme von Bihac wichtige Höhe in die Gewalt der k. k. Truppen gebracht hatte, so war es doch in Würdigung der Terrainverhält­nisse selbstverständlich, dass auch die Besitznahme der nördlichen Ausläufer des Debeljaca-Berges einem directen Angriffe des festen Platzes vorausgehen müsse. Auf diese Art konnten die weiteren Dispo­sitionen nur in dieselben Richtungen einlenken, welche das Gefecht am 7. September genommen hatte, und General-Major Reinländer beschloss, alle ihm unterstehenden Truppen nächst Zavalje zu versammeln, um von diesem Punkte aus den Angriff am 18. auszuführen. Es war vorauszusehen, dass auch an diesem Tage die Wegnahme des Raumes vor Bihac ein Gefecht mit sich bringen werde, da die Schanzen am Somislje - Berg von Insurgenten stark besetzt waren und bei Vrkasic namhafte Insurgentenmassen vereinigt lagerten. Die Meldungen, welche von den Cordons-Commanden einliefen, zeigten anderseits, dass sich die Insurgenten nirgends zu einer Haupt-Action versammelt hatten, sondern längs der Grenze von Kladus und Podzvizd bis nach Bihaé in Gruppen von 200—2000 Mann vertheilt standen; es Avar also auch vom Gefechte am 18. kein Hauptschlag zu erwarten, der den Wider­stand der Insurrection brechen konnte. Aber diese Unternehmung führte zur Einnahme von Bihac, dem wichtigsten Orte von Türkisch-Croatien, mit dessen Fall eine entscheidende moralische Wirkung auf die ganze Volkserhebung zu erwarten war. Diese Erwägungen leiteten General- Major Reinländer bei seinen Dispositionen für den 18. September, wonach sowohl eine entscheidende Kraft gegen Bihac vorrücken, als eine genügende Geschützzahl für die Beschiessung dieses Platzes bereitstehen und ausreichende Kräfte für die Abweisung der Rücken- und Flanken - Angriffe der herbeieilenden Insurgentenhaufen reservirt werden mussten. In diesem Sinne erfolgte am Nachmittag des 17. fol­gende Gruppirung der k. k. Truppen: Die halbe Gebirgs-Batterie Nr. 1/1 war schon Vormittags zur 72. Brigade eingerückt, und nunmehr folgte die 28. Infanterie-Brigade, mit Ausnahme des 76. Reserve - Infanterie - Regimentes, nach Zavalje. Dieses Regiment verblieb zur Sicherung des Gefechtsfeldes gegen Norden bei Vedropolje. Die Besatzung der Krizova-Höhe Avurde nun­mehr wieder von dem 1. und 3. Bataillon des 23. Infanterie-Regimentes abgelöst. Die 9cm Feld-Batterie Nr. l/III war mit 6 Geschützen in Zavalje eingerückt. Zwei Geschütze, beim Eisenbahn-Transporte zurück­geblieben, wurden am 19. erwartet. Es waren hienach am Abende des 18. in Zavalje vereinigt: Das 1. und 12. Feld - Jäger-Bataillon, 2 Bataillone des 48. Infanterie-Regimentes, 1 Bataillon des 23. Infanterie- Regimentes, l‘/2 Bataillon des 79. Reserve-Infanterie-Regimentes, die

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