Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September

Die Operationen gegen Bihaó. 593 würde. Die Hauptaufgabe im Kampfe war den Geschützen zugedacht; Infanterie sollte jedoch bereit gehalten werden, um ina gelegenen Augen­blicke die Krizova-Höhe mit dem Pfarrhofe und Zegar anzugreifen. Zu diesem Zwecke fuhren die Halb-Batterie Nr. 3/XII und die halbe Gebirgs-Batterie Nr. 1/1 um 8 Uhr Morgens nördlich des Rastells bei Zavalje, bedeckt von der 3. Compagnie des 87. Landwehr-Batail­lons, am Plateau-Rande auf. Das 23. Linien-Infanterie-Regiment und ein Bataillon des 79. Reserve-Infanterie-Regimentes standen im Rastell in Bereitschaft. Das 1. Feld-Jäger-Bataillon nahm vor demselben eine deckende Stellung und schob auf die gegen das türkische Zollhaus vorspringende Bergnase eine Compagnie vor. Die rechte Flanke der Brigade war durch ein Bataillon des 79. Reserve-Infanterie-Regimentes bei Medjudrazje gedeckt. Als um 9 Uhr 50 Minuten aus der Richtung von Izacic Kanonenfeuer hörbar wurde, ertheilte General-Major Zach den Befehl zur Eröffnung des Geschützfeuers auf den Pfarrhof, das Zollhaus und nach Bihac. Wohl entstand im Lager der Insurgenten einige Bewegung und aus der Stadt wurde das Feuer mit Geschützen erwidert, aber auf der Krizova-Höhe, sowie im Zollhause, zeigten sich nur wenig Feinde. General-Major Zach liess das 1. und 3. Bataillon des 23. Infanterie Regimentes aus dem Rastell ab rücken und einstweilen 1000 Schritte nördlich desselben halten. Oberstlieutenant Nemecic erhielt sodann den Befehl, eine Schwarmlinie gegen den Pfarrhof vorzuschieben, welche den Gegner veranlassen sollte, sich zu zeigen. Die zwei Bataillone hatten langsam zu folgen, um zur Hand zu sein, wenn die vorliegenden Objecte durch einen Anlauf zu nehmen wären. Oberstlieutenant Nemecic liess um 10 Uhr 25 Minuten das 1. Batail­lon abrücken. Dieses zog am Plateau so weit nach links, dass es beim Herabsteigen die Front gegen die westliche Seite der Krizova- Höhe entwickeln konnte. Nachdem es über den mit Gestrüpp bedeckten Hang in die Thalebene gelangt war, sicherte es seine linke Flanke durch einen Zug, welcher Vedropolje besetzte. Mit der 1. und 2. Compagnie in der Feuerlinie, der 3. und 4. Compagnie als Bataillons-Reserve rückte das Bataillon mit Gefechts-Patrullen vor der Front gegen das Pfarrhaus. Als die ersten Schüsse aus den Maisfeldern in die linke Flanke des Bataillons fielen, ordnete der Regiments-Commandant an, dass die 9. Compagnie in Verbindung mit dem 1. Bataillon folge, und als das Brigade-Commando, die schwache Besetzung der Krizova-Höhe erken­nend, die beschleunigte Vorrückung anordnete, begannen auch die anderen Compagnien des 3. Bataillons die Bewegung gegen den Pfarrhof. Als sich das 1. Bataillon dem Pfarrhofe näherte, wurde das Feuergefecht stärker; grössere Insurgentenschwärme traten auf und westlich der Krizova-Höhe in den Kampf. Die 1., 2. und 4. Compagnie rückten als Feuerlinie ruckweise vor. Die 9. Compagnie griff rechts von dem 1. Bataillon in das Gefecht ein. Um 12 Uhr nahm dieses Bataillon den Pfarrhof im Anlaufe und die schwachen Insurgenten­schwärme setzten sich in den nördlichen Häusern und in der Schanze fest. Oberstlieutenant Nemecic ordnete nunmehr, um die vorliegenden Objecte

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