Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September

592 Die Operationen gegen Bihac. geschobenen Compagnien heran — nur die 2. Compagnie verblieb zur Deckung der Flanke und des Rückens nordwestlich von Izacic. Das 2. Bataillon rückte aus diesem Orte in der Niederung gegen Túrja vor. Nachdem das 1. Bataillon gesammelt war, folgte es in Begleitung der Giebirgs-Geschütze im 2. Treffen auf der Höhe. Da im weiteren Verlaufe dieser Vorrückung die Vorderlad-Halb-Batterie in Folge des unwegsamen Terrains nicht mitwirken konnte, so befahl General-Major Reinländer, dass sie unter Bedeckungvder 8. Compagnie des 48. Infan­terie-Regimentes in das Rastell bei Zeljava zurückkehre. Das 76. Reserve-Infanterie-Regiment war indessen mit den Insur­genten, welche die Häuser besetzt hielten, in einen Feuerkampf getreten; die 19. und 20. Compagnie war links der 13. ins Gefecht verwickelt, während die 14. und 17. Compagnie des Gegners linke Flanke zu gewinnen suchte. Die Insurgenten vertheidigten sich hartnäckig und unternahmen sogar einen Vorstoss gegen die 19. und 20. Compagnie. Die Gefechtsverhältnisse gestalteten sich nunmehr insoferne schwierig, als das Terrain, welches die Truppen zu durchschreiten hatten, äusserst zerrissen, mit Karstlöchern erfüllt und mit Gestrüpp bedeckt, daher sehr unübersichtlich ist. Die ausgedehnte Front, welche die Brigade gegen die in weit zerstreuten Gruppen fechtenden Insurgenten an­nehmen musste, erschwerte die Leitung und der strömende Regen beeinträchtigte die Beweglichkeit der Truppe. Auf diese Weise kamen erst gegen 4 Uhr die nachgesandten Abtheilungen in volle Wirksam­keit, wobei das Jäger-Bataillon weit nach links ausbiegen musste, um die Insurgenten zu umfassen. Als dies gelungen und der Gegner von Terrain-Abschnitt zu Abschnitt zurückgedrängt war, wurde auch Túrja von demselben gesäubert. Unter namhaften Verlusten flohen nun­mehr die Insurgenten in östlicher Richtung, so dass um 5 Uhr das Gefecht verstummte. Das 76. Reserve-Infanterie-Regiment rückte auf den Höhen östlich von Musinovac so weit vor, dass es freie Aussicht über die Thalebene von Bihac gewann. Das 48. Infanterie-Regiment folgte am westlichen Hange auf die Höhen nördlich des Klokot-Baches. Auf letzteren bezog nun die Brigade um 6‘/2 Uhr Abends ein Biwak, in welchem das Jäger-Bataillon erst mit Einbruch der Dunkelheit eintraf. 1 ‘/s Com­pagnie des 76. Reserve-Infanterie-Regiments verblieb zur Sicherung der Brigade auf dem Rücken nordöstlich des Biwaks. Die 2. Compagnie des 48. Infanterie-Regimentes vereinigtevsich mit der 8. Compagnie und der Vorderlad-Batterie im Rastell bei Zeljava. Während die 28. Infanterie-Brigade das berüchtigte Izacic in ihre Gewalt brachte und auch gegen Süden namhaften Raum gewann, demonstrirte die 72. Brigade gegen die Verteidigungslinie der Insur­genten vor Bihac und errang hiebei einen wesentlichen Vortheil für die weiteren Angriffe auf diese Stadt. General-Major Zach gedachte den Feind derart zu beschäftigen, dass seine Aufmerksamkeit auf Zavalje gerichtet bleibe; eine positive Vorrückung der Truppen sollte nur dann erfolgen, wenn sich ein leicht zu erringender Vortheil bieten

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