Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September

Die Operationen gegen Bihac. 591 Widerstande auch dieses Object und zogen sich auf den östlichen Höhenrücken zurück. Indessen hatte sich auch die 14. und halbe 16. Compagnie ohne nennenswerthen Widerstand des Ortes Musinovac bemächtigt. Oberst Buchta zog nunmehr die halbe G-ebirgs-Batterie gegen Izacic vor und liess das 12. Feld-Jäger-Bataillon, das wieder alle Com­pagnien vereinigt hatte, nördlich dieses Ortes Aufstellung nehmen. Auch die halbe Vorderlad-Batterie war nach Izacic vorgerückt und auf der Höhe, Front gegen Süden, aufgefahren. — Es war 12 Uhr 45 Minuten Nachmittags, als die 28. Brigade ihre Aufgabe, Dank der Ueberraschung des Gegners, mit geringen Verlusten gelöst hatte. General-Major Reinländer gedachte nunmehr in Betracht des ununterbrochenen, heftigen Regens die weitere Vor­rückung einzustellen und gab Befehl, dass die Brigade bei Izacic ein Biwak beziehen solle. Während aber die Befehle zur Versamm­lung der Truppen und Aufstellung der Vorposten gegeben wurden, erschien auf den Höhen östlich von Musinovac und nächst dem Orte Túrja ein 500—600 Mann starker Insurgentenhaufen, welcher von Vrkasic herangezogen war. Bevor noch die Absicht des General- Major Reinländer, die Vorrückung einzustellen, dem 76. Reserve- Regimente bekannt war, hatte Oberstlieutenant Eltz der 17. und bald darauf der 13. und 15. Compagnie den Befehl ertheilt, die Höhe nord­östlich von Musinovac zu ersteigen, weil dieselbe die Stellung der Brigade dominirte. Diese Abtheilungen stiessen nunmehr in der Vor­rückung mit jenen Insurgenten bei Túrja zusammen und es ent­wickelte sich ein lebhafter Kampf zwischen diesen Gegnern. Major von Waldkirch führte die 3 Compagnien zum Angriffe der besetzten Häusergruppen, welche das Thal sperrten, vor, und Oberstlieutenant Eltz gab den rückwärtigen Compagnien den Befehl, mit den angreifen­den in Verbindung zu treten. Als General-Major Reinländer auf der Höhe bei Izacic das neuerliche Erscheinen von Insurgenten sah, deren Zahl bei der ausser­ordentlichen Unübersichtlichkeit des Terrains nicht geschätzt werden konnte, und die aus einer Richtung kamen, wo der stärkste Zuzug zu erwarten war, so fasste er sogleich den Entschluss, das Gefecht fortzusetzen, um den Gegner vollständig zu schlagen und zu ver­treiben. General-Major Reinländer ordnete daher an, dass das 12. Feld­jäger-Bataillon auf dem Höhenrücken, welcher von Vikié gegen Túrja zieht, vorrücke und so den Angriff des 76. Reserve-Infanterie-Regimentes unterstütze. Major Niemeczek liess die 1. und 2. Compagnie in erster Linie, die 3. und 4. Compagnie als Bataillons-Reserve die Höhe ersteigen. Gleichzeitig trat auch die Vorderlad-Halb-Batterie gegen Túrja in’s Feuer. Da das Jäger-Bataillon in Folge des Gestrüppes und des sehr aufgeweichten Lehmbodens nur langsam vorrückte, dem General-Major Reinländer aber die vorgeschobene Lage der Compagnien des Major v. Waldkirch ungünstig erschien, ordnete er eine allgemeine Vor­rückung an, welche zugleich dem Zwecke des späteren Angriffes auf Bihac entsprach. Das 48. Infanterie-Regiment zog die nach Vikié vor­

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