Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September
590 Die Operationen gegen Bihac. 12. Jäger-Bataillon folgte als Brigade-Reserve. General-Major Reinländer schloss sich bei der Vorrückung dem 48. Infanterie-Regimente an. Nach einer kurzen Rast rückte die Brigade um 10 Uhr 15 Minuten gegen Izacic vor. Dem 76. Reserve-Regimente waren der Süd-Ausgang von Izacic, die Dschamja und der Ort Musinovac — dem 48. Infanterie-Regimente der Nordausgang des Ortes — als Angriffspunkte gegeben. Bei der Unübersichtlichkeit des Terrains musste der Sicherung der Flanken besondere Aufmerksamkeit zugewendet werden; es blieben daher am rechten Flügel die 14. und 17. Compagnie von Nr. 76 im Staffelverhältnisse zurück, während am linken Flügel das 1. Bataillon des 48. Infanterie-Regimentes im 2. Treffen den Flankenschutz besorgte. Die dem rechten Flügel vorausgehenden Späher wurden alsbald von einzelnen, rasch auf Izacic zurückweichenden Insurgenten beschossen. Die Brigade rückte ohne Widerstand bis auf 1000 Schritte vor die Orts-Lisiére, wo sie mit Kleingewehrfeuer empfangen wurde. Die Gebirgs-Geschütze hatten sich indessen gegen den nördlichen Theil des Ortes ins Feuer gesetzt, und nunmehr traten auch die Feldgeschütze gegen das Insurgentenlager in Thätigkeit. Das 1. Treffen des 76. Reserve-Infanterie-Regimentes rückte ununterbrochen vor und nöthigte die Insurgenten zum Verlassen des Jägergrabens. Grösseren Widerstand fand der linke Flügel, da die Insurgenten den verfallenen Thurm stark besetzt hatten. Um den Ort mit möglichst wenig Verlust zu nehmen, ordnete General-Major Reinländer an, dass 3 Compagnien des 1. Bataillons von Nr. 48 aus dem 2. Treffen zur Umfassung des feindlichen rechten Flügels vorrücken sollten, während die 2. Compagnie den Flankenschutz besorgte. Die Geschütze nahmen gleichzeitig den verfallenen Thurm unter ihr Feuer. Als nun der linke Flügel, aus der 1., 3., 4. und 8. Compagnie des 48. Infanterie-Regimentes bestehend, die Rechtsschwenkung vollführte, zeigten sich plötzlich in Vikié Insurgenten, welche das 1. Bataillon beunruhigten. Die 4. Compagnie schwenkte daher links ab und rückte gegen Vikié vor. Nunmehr drangen mit einigen Verlusten die 1., 3. und 8. Compagnie des 48. Infanterie-Regimentes von Norden, die 13., 15. und 16. Compagnie des 76. Reserve-Regimentes von Süden in Izacié ein; die Insurgenten flohen aus der Ruine, verhessen den Ort, welcher in Brand gerathen war, und zogen sich theils nach Osten in die Waldungen, theils nach Vikié zurück. Major Blascheck, Interims-Commandant des 48.Infanterie-Regimentes, Hess daher die l.und 3. Compagnie dieses Regimentes gegen Vikié vorrücken, wohin auch vom 12. Feld-Jäger-Bataillon zur Sicherung der Flanke 2 Compagnien abrückten; dieser Ort wurde von der vorausrückenden 4. Compagnie des 48. Infanterie-Regimentes rasch von den Insurgenten gesäubert. Nunmehr wandte sich das 76. Reserve-Infanterie-Regiment zum Angriffe der Dschamja, aus welcher ein starkes Feuer die angreifenden Truppen empfing. Die 13., 15. und halbe 16. Compagnie drangen durch die Schlucht gegen den Berg vor, während die 17. Compagnie rechts, die 19. und 20. Compagnie denselben links umfassend erstiegen. Die 18. Compagnie folgte als Reserve. Die Insurgenten räumten nach kurzem