Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September

586 Die Operationen gegen Bihac. waren zur Aufklärung der Verhältnisse mehrere Officiers-Patrullen über die Grenze gegangen, ohne auf grössere Insurgentenbanden zu stossen. Auch am 8. setzte sich dieses Geplänkel längs der Grenze fort und bei Ljeskovac nahm es sogar einen ernsteren Charakter an. Geplänkel bei Ljeskovac und Prosicenikamen am 8. September. Von dem in Ljeskovac lagernden 12. Feld-Jäger-Bataillon stand am 8. September die 4. Compagnie auf Vorposten am Rideau der Korana, gegenüber dem muhammedanischen Orte Terzac, bei welchem die Ruine eines Castells das diesseitige Ufer beherrscht. Um 10 Uhr Vormittags zog eine Insurgentenschaar mit einer Fahne längs der Vedetten-Linie nach Terzac, ohne zunächst von den Vedetten provocirt zu werden. Als aber diese Schaar bei der Ruine anlangte, eröffnete sie ein wohlgezieltes Feuer gegen die Feldwachen, welche dasselbe erwiderten. Hauptmann Winter entwickelte eine Feuer­linie gegen die aus der Umgebung sich zusehends verstärkenden Insur­genten, um eine Grenzüberschreitung zu verhindern. Im gleichen Sinne sandte auch Major Niemeczek die 3. Compagnie als Verstärkung an die Grenze. Die nächstliegenden Truppen wurden von diesem Angriffe verständigt. Das in Grabovac stehende halbe 5. Bataillon des 76. Reserve-Infanterie-Regimentes *) rückte nach Novo- Kerslje vor. Das Cordons-Commando in Prosicenikamen alarmirte die 1. und 3. Compagnie des 88. Landwehr-Bataillons, besetzte die Umgebung des Rastells und sandte Patrullen gegen Ljeskovac. Da sich auch gegen­über diesen Abtheilungen Insurgenten zeigten, so eröffneten die Land­wehrmänner das Feuer, worauf sich auch nächst dem Rasteil ein lange andauerndes Geplänkel entspann. Als das 28. Brigade-Commando in Sluin die Meldung erhielt, dass das 12. Feld-Jäger-Bataillon im Kampfe stehe, so wurde das 4. Bataillon des 76. Reserve-Infanterie-Regimentes mit der Halb- Batterie nach Rakovica, das 3. Bataillon des 48. Infanterie-Regimentes nach Grabovac vorgeschoben. Das 2. Bataillon des 48. Infanterie-Regi­mentes trat in Bereitschaft. General-Major Reinländer begab sich Nache mittags nach Prosicenikamen. Die Insurgenten bei Terzac hatten erkannt, dass sie jenseits der Grenze ausreichenden Widerstand finden würden, stellten daher um 12 Uhr Mittags das Feuer ein und zogen nach Osten ab. Ebenso verstummte gegen Abend das Geplänkel bei Prosicenikamen. Ge­neral-Major Reinländer untersagte den Truppen jedes provocirende Feuer. *) Das andere Halb-Bataillon marschirte als Bedeckung des Munitions-Nach­schubes für die 72. Brigade nach Zavalje.

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