Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September
584 Die Operationen gegen Bihaé. Die Insurgenten folgten am Debeljaca-Berge auf weite Distanzen; nur auf der Strasse drangen sie nach 5 Uhr gegen den Plateau- Abhang verstärkt vor, so dass die 3. Compagnie des 1. Jäger- Bataillons links von der Strasse neben der 2. und halben 1. in den Kampf geführt werden musste. Auch die 2. und 8. Compagnie des 23. Infanterie - Regimentes kamen nochmals in das Feuer. Die Insurgenten wurden aber in kurzer Zeit unter Mitwirkung der Halb- Batterie zurückgewiesen. Das Feuer verstummte vor 6 Uhr Abends. Die Insurgenten gingen allseits in ihre Stellungen, die sie Morgens innegehabt hatten, zurück, und das Gefechtsfeld war der Art frei, dass die Sanitäts-Abtheilungen unbehelligt nach Verwundeten suchen konnten. General-Major Zach liess um 6 Uhr Abends sämmtliche Abtheilungen des 23. Infanterie-Regimentes auf dem Exercirplatze sammeln und biwakiren. Die Batterien wurden um dieselbe Zeit in’s Rasteil beordert. Auch das 1. Feld-Jäger-Bataillon zog seine Compagnien ein; nur die 1. Compagnie wurde auf den westlichen Vorsprung des Debeljaca-Berges als Aufnahmsposten entsendet. Mithin war nach 6 Uhr Abends die 72. Brigade unmittelbar beim Rastell, gesichert durch Feldwachen, vereinigt. — Die 72. Brigade hatte nachstehende Verluste: Todt Verwundet Vermisst Officiere Mann Officiere Mann Mann 23. Linien-Infanterie-Regiment . — 30 11 155 29 79. Reserve-Infanterie-Regiment. 2 63 8 238 6 1. Feld-Jäger-Bataillon. . . . — — — 7 — Sanitäts-Abtheilung ......................... — 5 — . — — Zusammen 2 98 19 400 35 Total-Verlust: 21 Officiere, 533 Mann; ferner 1 Tragthier todt. Todt waren Hauptmann Johann Steyskal, Markus Napialo und Lieutenant Ernst Holm des 79. Reserve-Infanterie-Regimentes. Verwundet Oberst Albert Le Gay Edler v. Lierfels (starb am 19. September), Hauptmann Rudolf Soutschek, Carl Linpökh, Johann Kempf, Oberlieutenant Vitomir Popovic, Valerius Csaszny, Lieutenant Anton Babic, Carl Colombini, Carl Szeiff, Carl Melkuhn, Julius v. Vargha des 23. Infanterie-Regimentes, Oberstlieutenant Alexander Kokotovic, Hauptmann Carl Ballasko, Damian Gruicic, Franz Löhnert, Oberlieutenant Georg Trbuhovic, Theodor Munk (starb an den Wunden), Lieutenant Franz Glaser des 79. Reserve-Regimentes. Das Gefecht bei Zegar war durch die eigenthümlichen Verhältnisse sehr verlustvoll geworden und ragt besonders durch hartnäckiges, in den Kämpfen unserer Zeit so selten vorkommendes Handgemenge hervor. Es kamen 173 Verwundungen mit der blanken Waffe, oder überhaupt im Handgemenge beigebracht, in Behandlung, wovon 126 auf das 79. Reserve-Regiment entfielen. Die Insurgenten waren unter dem Commando des Oberstlieutenant Nuri Beg und des Hadschi Hassan Salkic gestanden, welch’ Letzterer