Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September

Die Operationen gegen Bihac. 575 der Weg nach Vrkasic eine Schlucht, nächst welcher eine Dschamja liegt, um sodann nach Musinovae, einer kleinen Häusergruppe, hinan­zusteigen. Unmittelbar östlich von Musinovac erheben sich bewaldete Höhen, welche in langgestreckten Rücken gegen Vrkasié ziehen, an deren Westfusse der Ort Túrja liegt. Südlich von Musinovac beginnt die hügelige Una-Niederung, in welcher die Orte Vrkasic und Paporovic und, unter einem vom Plateau - Hange hervorspringenden Rücken, Muratovica Glavica genannt, der Ort Klokot liegen. Nächst diesem Rücken gelangt man mit einer Ueberfuhr über den Klokot-Bach. Bei Zavalje zweigt von der nach Skocaj führenden Verbindung der Fahrweg nach Bihac ab. Derselbe zieht durch das Rastell — ein durch freistehende, mit Scliiessscharten versehene Mauern abgeschlossener Raum — dann in Serpentinen über den Plateau-Hang und auf einer Holzbrücke über den Zegar-Bach. Dieser Bach durchiliesst in seinem oberen Laufe eine 30 — 35™ tiefe Schlucht, welche das Plateau bei Zavalje von einem gegen Bihac vorspringenden Bergrücken trennt, dessen höchster Punkt Debeljaöa 319m über dervUna liegt. Die nördliche Vorstufe, Somislje genannt, begleitet den Zegar-Bach bis nach dem Vororte von Bihac und ent­hält eine Kuppe, Glavica, wodurch zwischen dieser und dem Debeljaca ein SatteJ entsteht. Diese Höhen, sowie ihre Hänge gegen das Una-Thal und die Zegar-Schlucht sind äusserst unwegsam, mit Karstlöchern erfüllt, mit Steinblöcken übersäet und mit Gestrüpp bedeckt. Die Bewegung der Truppen, sowie auch ihre Leitung im Gefechte ist hiedurch sehr erschwert und die Uebersichtlichkeit so gering, dass die Verhältnisse innerhalb dieses Raumes nie ganz überblickt, die Stärke der hier Kämpfenden nicht annähernd richtig geschätzt werden kann. Auf der Glavica befanden sich drei Erdwerke (obere Schanze) von geringer Stärke; auf dem Somislje - Berge war die untere Schanze aus Steinblöcken errichtet, welche auch theilweise die längs des Fusses der Höhen ziehende Strasse beherrschte. v Die Thalfläche links des Zegar-Baches enthält mehrere Hügel, unter welchen besonders die Krizova-Höhe ihrer taktischen Bedeutung wegen hervortritt. Diese Höhe wird von einem katholischen Pfarrhause, mehreren Gehöften und einer kleinen Erdschanze gekrönt. Zwischen der Krizova-Höhe und der Strasse befindet sich das langgestreckte, aus vereinzelten Holzhäusern bestehende Dorf Zegar, an dessen Süd ende das türkische Zollhaus, ein viereckiger, mit Scliiessscharten ver­sehener Steinbau, liegt. Die Fläche zwischen der Krizova-Höhe und dem Plateauhange ist mit Maisfeldern und gestrüppreichen Hutweiden bedeckt und durch viele hohe Zäune in Abschnitte getheilt. Die Thal- Niederung jenseits der Krizova-Höhe und dem Debeljaca-Berge besteht aus Hutweiden, ist aber stellenweise versumpft. Für einen Angriff auf Bihac sind die erwähnten Höhen über­haupt von grösster Bedeutung. Schon vom Plateau nächst dem Rastell (Zavalje) kann die Stadt auf weite Distanzen wirksam beschossen werden, und auf der Vorrückung gegen dieselbe finden sich nächst der Strasse mehrfache günstige Geschütz-Stellungen. Dieselben werden

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