Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September

Die Operationen gegen Bin«*. 571 Verfügung des XXXVI. Divisions-Commando’s gestellt wurden. 3 Com­pagnien mit dem Regiments-Stabe bildeten in Han Cadjavica und je 1 Compagnie in Han Kadina voda, Varcar Vakuf und Jezero die Etapen-Truppe. Am 12. September rückte Major v. Catinelli mit den 6 Com­pagnien des 53. Linien-Infanterie-Regimentes nach Travnik ab, wo er den 17., nach Einziehung der zwei Compagnien desselben Regimentes in Varcar Vakuf und Jezero, eintraf. Am 14. marschirte General- Major Sametz mit 2 Bataillonen des 26. Linien-Infanterie-Regimentes, der Gebirgs-Batterie Nr. 2/X, 1 Zug Uhlanen, dem aus Banjaluka wiedergefüllten Munitions-Park und der */4 Sanitäts-Anstalt nach Varcar Vakuf, den 15. nach Jezero. Bis zum 19. traf auch das 3. Bataillon des 26. Infanterie-Regimentes mit dem Stabe und dem Train in Jezero ein. Während die 3. Gebirgs-Brigade in Jezero einer neuen Aufgabe entgegensah, benützte General-Major Sametz die Zeit, um beiderseits der Etapenlinie gründlich zu entwaffnen. Die erfolgreiche Unternehmung gegen Kljuc hatte ihren Zweck erfüllt. Das Sana-Thal hörte auf, ein Schauplatz wilder Kämpfe zu sein, die Insurgenten zogen sich in die nordwestliche Krajna zurück, wo den k. k. Truppen noch grosse Mühseligkeiten und blutige Kämpfe bevorstanden. Die XXXVI. Division führte seit der Einnahme von Kljuc regelmässige Streifungen durch, welche der Umgebung von Banjaluka und dem Sana-Thale die Ruhe völlig Wiedergaben. Di© Operationeu gegen Bihac. Die ursprüngliche Bestimmung der 72. Infanterie - Brigade, von Zavalje über Petrovac nach Kljuc und Han Cadjavica vorzurücken, musste im Verlaufe der letzten Tage des August dahin beschränkt werden, zimächst Bihac einzunehmen. Sowohl das General-Commando in Agram, als auch die Armee-Leitung entnahmen den zahlreichen Kundschaftsberichten aus der Krajna, dass daselbst und insbesondere nächst Bihac bei der bekannten ungezügelten Kampfeslust, dem finsteren Fanatismus der Landesbewohner, ein äusserst hartnäckiger Widerstand zu erwarten sei. Ja noch mehr, die Insurgenten der Krajna zeigten nicht blos die Absicht, ihr Land zu vertheidigen, sie gedachten auch den Kampf über die Grenze auf österreichisch-ungarisches Gebiet zu übertragen, und die Bewohner längs der Reichsgrenze durchlebten eine Zeit der grössten Besorgniss. Von Kulen-Vakuf bis Novi zeigten sich Banden, welche durch Vermittler die Nachricht verbreiten Hessen, dass jeder Grenz - Ueberschreitung der k. k. Truppen vielseitige Einfälle ihrerseits folgen würden, wobei sie die Ortschaften niederbrennen und die Bewohner morden würden. Unter solchen Umständen reichte die 72. Infanterie-Brigade keines­wegs aus, um Bihac anzugreifen und überdies das eigene Staatsgebiet zu schützen. Die 28. Infanterie-Brigade war daher im Anmarsche nach Sluin, und längs der Grenze von Svinica an der Glina bis Lapac hatten

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