Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September
Die Unternehmungen gegen Kljuc. 545 Kljuc im Falle einer ungehinderten Vorrückung noch vor Abend erreicht werden. Die Haupt-Colonne unter dem Commando des Hauptmann Viditz — 31/* Compagnien (‘/2 1., 2., 8/% 3., 4.) des 53. Linien-Infanterie- Regimentes und 2 Gebirgs-Geschütze — rückte auf dem „alten Weg“ gegen Veleöevo vor. Die zwei Compagnien des 22. Linien-Infanterie- Regimentes, 2 Gebirgs-Geschütze und die Sanitäts - Abtheilung mar- schirten unter Commando des Hauptmann Wagner auf der Strasse als linke Colonne. Eine halbe 1. Compagnie des 53. Infanterie-Regimentes folgte der linken Colonne mit dem Aufträge, am Ausgange des Kokot- Thales nördlich Zablic zur Deckung der Verbindung nach Han Cad- javica zu halten. Major Catinelli war bei der Haupt-Colonne. Er beabsichtigte mit dieser Kljué vom Zelen vrh aus anzugreifen, während die Colonne auf der Strasse ein hinhaltendes Gefecht führen sollte. Die Truppen waren ausreichend mit eingebornen Führern versehen. Die Colonnen rückten, ohne Widerstand zu finden, einerseits bis zum Kobas-Sattel, anderseits bis zu dem Bergvorsprunge, östlich von Velecevo. Major Catinelli detachirte nächst dem Kobas-Sattel um l‘/2 Uhr Nachmittags die 2. und 3. Compagnie rechts gegen den Velecko kamen mit dem Aufträge, über diesen den Zelen vrh zu gewinnen. Die 4., und halbe I. Compagnie sollten seinerzeit am Hange vorrückend, an der Durchstreifung Velecevo’s theilnehmen. Die nach rechts detachirten Compagnien erstiegen mühsam in zwei Colonnen den Sattel und die 2. Compagnie sah sich auf diesem angelangt, einer kleinen Insurgentenschaar auf dem Velecko kamen gegenüber, welche auf grosse Distanz das Feuer eröffnete. Die Compagnie entwickelte sich in die Feuerlinie und rückte langsam vor, um die 3. Compagnie auf gleiche Höhe kommen zu lassen. Diese und die halbe 2. Compagnie zogen hierauf gegen den Zelen vrh, während der Rest der 2. Compagnie die Verbindung mit den gegen Velecevo vorgehenden Abtheilungen erhalten sollte, kurz darauf aber den Befehl erhielt, längs dem Hange gegen Velecevo vorzugehen. Die Colonnen auf den beiden Haupt-Communicationen waren indessen, nunmehr Widerstand erwartend, vorgerückt. Die rechte Colonne wurde von Velecevo, und die linke Colonne aus den umliegenden Häusern beschossen; bald folgten auch Schüsse vom linken Sana-Ufer. Die Abtheilungen gingen in die Feuerlinie über und die beiden Züge der Gebirgs-Batterie wurden mit namhaften Schwierigkeiten, in Folge des Gestrüppes, auf geeignete Punkte postirt; die allseitigen Bedeckungen des Vorterrains Hessen aber nur schwer ein Ziel erfassen. Die Geschütze richteten um 41/* Uhr vor Allem ihr Feuer gegen die Wegkreuzung bei Velecevo, wo sich seit dem Beginne des Kampfes immer mehr Insurgentenschaaren einfanden. Abgesehen von einigen Trupps zu 40—60 Mann und den feindlichen Bewohnern der Ortschaft, waren bei Eröffnung des Feuers nur wenig Insurgenten zur Stelle; dann strömten sie von allen Seiten zu. Man sah sie über die Thalhänge, durch die Sana herbeieilen, und