Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September

546 Die Unternehmungen gegen Kljuc. aus Kljuc hörten die Truppen Alarmschüsse, welche die Muhammedaner zu den Waffen riefen. In verhältnissmässig kurzer Zeit traten daher nach allgemeiner Beurtheilung 1200 Mann den k. k. Compagnien ent­gegen, welch erstere mit einer enormen Munitions-Verschwendung auf weite Distanzen schossen. Die Insurgenten hielten alle Häuser besetzt, wodurch sich bei deren zerstreuter Anlage gegen 80 Objecte ergaben, von welchen eigentlich jedes einzelne angegriffen werden sollte. Die Feuerlinien beider Colonnen, die unter sich durch Patrullen in Verbindung getreten waren, rückten, das Gestrüppe durchstreifend und einige Häuser säubernd, vor. Als die Schwärme der 4. und 1. Compagnie des 53. Infanterie-Regimentes Velecevo angriffen und hierin von dem rechten Zug der Gebirgs - Batterie unterstützt wur­den , räumten die Insurgenten diese Häusergruppe und retirirten über die Schlucht auf den Thalhang, wo sie sich in dem Gestrüppe einnisteten. Die Colonne des Hauptmann Wagner, bei der die 10. Com­pagnie von Nr. 22 in der Feuerlinie stand, vertrieb wohl den Feind aus den ersten Häusern, fand aber nächst der Strassenkreuzung einen solchen Widerstand und gerieth derart in das Flankenfeuer der Insurgenten jenseits der Sana, dass das Gefecht zum Stehen kam. Die zur Sicherung des Kokot-Thales nach links detachirte halbe 1. Compagnie des 53. Infanterie-Regimentes sah sich nächst Zablic keinem Feinde gegenüber, gedachte die Sana zu durchwaten und so, noch weiter die linke Flanke deckend, gegen Kljuc vorzurücken. Als sie sich jedoch dem Flusse näherte, wurde sie von jenseits mit einem heftigen Feuer empfangen; sie ging längs des Flusses vor und schloss sich an den linken Flügel der 10. Compagnie des 22. Infan­terie-Regimentes an. Das Gefecht war nunmehr zum Stehen gekommen und die Insurgenten machten sogar Vorstösse gegen den linken Flügel, welche von der Infanterie mit dem Bajonnete zurückgewiesen wurden. Major von Catinelli erwartete indessen die Wirkung, welche die gegen den Zelen vrh entsendeten Compagnien äussern würden und hoffte, dass dieselben, in Verbindung mit der Haupt-Colonne bleibend, den feindlichen linken Flügel umfassen würden. Er liess daher das Horn­signal „Rechter Flügel vorwärts“ und, um die Aufstellung dieser Colonne kennen zu lernen, das Signal „Schiessen“ geben. Die 3. Com­pagnie war, die Insurgenten von Velecko kamen vertreibend, längs dem Saumwege vorgerückt, aber bei dem wirren Felsgeklüfte und in dem mit unsäglicher Mühe zu durchschreitenden Waldgestrüppe ausser Zusammenhang mit dem Gros gekommen. Sie marschirte über eine Stunde, bis es endlich Hauptmann Gebauer zu gewagt erschien, noch ferner die Direction gegen den Zelen vrh zu behalten; er bog daher aus dem Walde gegen das Sana-Thal ab. Nach vieler Anstrengung gelangte die Compagnie an einen Felsabhang, von wo ein freier Ueberblick das Gefécht weit rückwärts bei Velecevo zeigte. Insur­genten-Abtheilungen waren aber-auch gegen den Velecko kamen in der Vorrückung begriffen, um die rechte Flanke der k. k. Truppen zu gewinnen; diese stiessen nun auf die 3. Compagnie. Gleichzeitig trafen auch einzelne Gruppen auf dem Kobas-Sattel ein und kämpften

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