Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September

Die Unternehmungen gegen Kljuc. 541 wegen seines Einflusses auf die Ruhe in Banjaluka und die Sicherheit der Etapenlinie. Kljuc ist in Folge des felsigen, schluchtenreichen und wildbewach­senen Terrains, welches der Sana-Fluss daselbst durchströmt, von einer seltenen Unzugänglichkeit. Der Anmarsch von Osten kann nur auf der Strasse geschehen, und, abgesehen von der Verbindung nach Petrovac, führt nur ein Fusspfad von Norden aus dem schluchtartigen Durchbruche der^ Sana in das Thal der Iznica. Längs der Strasse, welche von Han Cadjavica nach Kljuc führt, finden sich viele Stellen, wo dem Eindringenden ein wirksamer Widerstand entgegengesetzt werden kann; unter diesen ist der Eingang in das Defilé, welches der Velecko kamen und die Sana bei Velecevo bilden, hervorzuheben. Zu diesem Orte führen von Osten die gut erhaltene Strasse und der „alte Weg“, ein Saumweg, welcher einst die kürzere aber schwierigere Hauptverbindung nach Kljuc bildete. Letzterer zweigt sich, einen Kilometer von der Wegkreuzung beim Han Cadjavica entfernt, von der Strasse nach Norden ab. Während diese längs den steilen Thalhängen des Kokot - Baches in vielen Windungen das Sana-Thal erreicht, ersteigt der „alte Weg“ die Kuk planina, nähert sich dem Kobas-Sattel, über welchen ein Saumweg in das Banjica-Thal führt, und vereinigt sich westlich von Velecevo mit der Strasse. Die Thalhänge innerhalb des Raumes, welchen der alte Weg durchzieht, sind mit Gestrüpp dicht bewachsen. Die Thalsohle, zwischen Zablic und Velecevo, etwa 300 Schritte breit, enthält Wiesen und Maisfelder; die Strasse übersetzt die sanftgeformten Füsse der nord­östlichen Thalwand. Zahlreiche Hütten und Gehöfte stehen beiderseits der Sana, welche sich nächst der westlichen Wegkreuzung zu zwei Häusergruppen vereinigen; diejenige am rechten Ufer bildet den Kern des Ortes Velecevo, jene knapp am linken Ufer heisst Duboöani. Nordwestlich von Veleöevo verengt sich aber das Thal, die fel­sigen und zerrissenen Abfälle des Velecko kamen und der Ljubinska planina schliessen hart an den Fluss, und die Strasse durchzieht ein Defilé, welches vom anderen Ufer beherrscht wird. Der rechte Thal­hang ist äusserst schwer gangbar und nur auf dem Rücken der Ljubinska planina führt vom Kobas-Sattel ein Fusssteig nach dem Zelen vrh, der Höhe oberhalb dem Durchbruche der Sana. Eine Schlucht vom Kobas-Sattel herabziehend, schliesst das Defilé gegen Süden ab. In Folge dieses Engpasses rechts der Sana ist bei einer Vor­rückung gegen Kljuc die Besitznahme des linken Ufers nothwendig, wozu die 60—100 Schritt breite, 1—2m tiefe Sana übersetzt werden muss. Der Fluss hat mehrere Furten und nur die brüchigen Ufer erschweren den Zugang zu denselben. Die linke Thalwand ist sanfter geformt als die rechte, aber, ausgenommen die Höhen nächst Kljué, mit dichten Waldungen bewachsen. Die Strasse verlässt nächst Kljué die rechte Thalseite auf einer gut erhaltenen hölzernen Jochbrücke und iolgt nun langsam ansteigend durch den Ort dem Laufe des Iznica- Baches.

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