Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Einleitung
Topographische Skizze. 47 Becken von Travnik durchfliessende Lasva und die Usora in engem, wenig bewohntem Gebirgsthale, beide 20—25 Schritte breit und leicht zu durchwaten. Rechts, die reissende Krivaja, in engem, rauhem Fels- thale zwischen hohen Waldgebirgen; die bei Doboj mündende Spreca, langsamer Lauf, bis Gracanica überall zu durchwaten (breites, gut bebautes Bergthal), beide bis 80 Schritte breit und l-3m tief. Drina, entsteht oberhalb Foca aus der Tara und Piva, die 30 bis 50 Schritte breit, wegen starkem Gefälle und felsigem Grunde schwer durchfurtbar sind und bewaldete Felsschluchten durchiliessen. Die Drina: bis zur Lim-Mündung 100—130, bis gegenZvornik 200, dann auch 500 Schritte breit, bis Zvornik 1 — 2, dann auch 6m tief; schneller Lauf; Fels- und Schottergrund; Schifffahrt gefährlich. Thal bis Visegrad enge und felsig — dann breiter zwischen Wäldern; an der Mündung sumpfige Niederung. Die Zuflüsse sind zahlreich; links durchaus in engen, felsigen Thälern, mit unbedeutenden Wassermengen. Der rechts der Drina zuströmende Lim ist 60—150 Schritte breit, bis P6m tief, reissend, zwischen bruchigen oder felsigen Ufern; das Thal bis unterhalb Prjepolje ziemlich breit und gut bebaut. Der Hauptstrom im Gebiete der Adria ist die: Narenta (Neretva), 50—100, in den Engen auch nur 10 Schritte breit, bis Mostar oft zu durchwaten, dann 0'5—3m tief; von Pociteli für kleine Trabakeln, von Metkovic für Dampfschiffe schiffbar; hohe, meist felsige Ufer. Bis oberhalb Mostar enges Thal zwischen hohen, jäh abstürzenden Felswänden. Die Thalebenen unterhalb Mostar fruchtbar, doch Ueberschwemmungen ausgesetzt. Die Narenta hat zahlreiche, theilweise als wasserreiche Schlundflüsse zu Tage tretende Zuflüsse; die des Ober- und Mittellaufes unbedeutend in engen Thälern; die des Unterlaufes haben breite, fruchtbare oder versumpfte Thalsohlen. Die Trebinjcica (Trebisnica), der bedeutendste Schlundfluss der südlichen Hercegovina: 50—60 Schritt breit, bis l*3m tief; Ueberschwemmungen häufig und ausgedehnt. Felsiges Hochthal bis gegen Trebinje, hier cultivirte, später mit Gestrüpp oder Felstrümmern bedeckte, oft in einen See verwandelte Niederung. Nach dem über Schifffahrts - Verhältnisse Gesagten wird klar, dass mit einziger Ausnahme der Save und einer kurzen Narenta-Strecke kein Fluss des Landes die Eignung zur Nachschubslinie besitzt. Gangbarkeit. — Communicationen. Den topographischen und Culturverhältnissen entsprechend, ist die Gangbarkeit des Landes eine sehr geringe. Das Netz nach europäischen Begriffen brauchbarer Communicationen ein höchst beschränktes. Bei jedem Wetter, für jedes Fuhrwerk benützbare Strassen sind nicht vorhanden. Vom Hügellande an der Una und Save bis zu den Felsund Karst-Gebieten an der Südgrenze 'nimmt die Gangbarkeit ziemlich stetig ab. Die Kraina und Posavina haben relativ die meisten, die Sandschaks won Gacko und Novibazar die wenigsten Communicationen.