Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Einleitung

46 Topographische Skizze. Hydrographie. Entsprechend der Verschiedenheit der orographischen Verhältnisse ist auch das Flussnetz Bosniens anderer Art, als jenes der Her­cegovina. In Bosnien. Ein reiches Netz insgesammt der Una und Save zufliessender Wasseradern. Uebereinstiinmend mit dem Charakter des Gebirgslandes: Im Allgemeinen sehr ungleichmässiger Wasserstand; un­regelmässiges, im Oberlaufe mit Felstrümmern, dann mit Gerolle und Sand bedecktes Bett; rascher Lauf; meistens steile, bruchige oder felsige Ufer; Ueberschwemmungen häufig. Die Thäler tief eingeschnitten, viel­fach gekrümmt, meist enge; die Thalwände gegen den Unterlauf der Flüsse allmälig an Höhe abnehmend, meist steil geformt, im Oberlaufe felsig oder bewaldet, im Mittelläufe mit Gestrüpp bedeckt, im Unter­laufe bebaut. In der Hercegovina: Fast mit einziger Ausnahme der Narenta, kurze unbedeutende Flusslinien. Vorwiegend Schlund- und Höhlenflüsse, die in der Nähe von Karst-Kesseln entspringend, diese bewässern und nach relativ kurzem Laufe verschwinden, um auf der nächstniederen Karstplatte als Schlundflüsse, oder in Dalmatien als unbedeutende Küstenflüsse wieder zu erscheinen. Die Wassermenge ist meist gering, steigt aber bei der Schneeschmelze; dann langwährende Ueberschwem­mungen und Versumpfungen häufig. Die Thalbildungen sind unbe­deutend, oft treten ausgedehnte Karst-Becken (Polje, Blato) an ihre Stelle. Im Folgenden sind nur jene Wasserlinien skizzirt, deren grosse Thalfurchen allen militärischen Operationen den Weg bestimmen. Die Save als Grenzfluss, 200—400 Schritte breit, 1*3—6'3m tief, mässig schneller Lauf mit sehr rasch und bedeutend wechselndem Wasserstande; hat sandigen, lehmigen Grund; Dampfschifffahrt. Bei Alt- Gradiska und oberhalb Brcka günstige Uebergangspunkte nach rechts. Sämmtliche, nun folgende Flüsse Bosniens strömen vorwiegend in der Richtung von Süd nach Nord der Save zu. Una (als Höhlenfluss entspringend), bis 150 Schritte breit, 2m tief, rascher Lauf; von Novi schiffbar. Meist enges, bis Bihac felsiges, dann waldiges Bergthal. Die bei Novi mündende Sana: bis 200 Schritt breit und L3m tief, in meist breitem, fruchtbarem Thale. Vrbas, bis 100 Schritte breit und 2m tief. Schneller, ja wis­sender Lauf, felsiger Grund; von Banjaluka schiffbar; hohe, bruchige oder felsige Ufer, schwer durchfurtbar. Bis Dolnji Vakuf (Skoplje) breites, fruchtbares, dann bis Banjaluka enges, felsiges Thal. Unterhalb Maglaj sumpfige Niederung in bewaldetem Hügellande. Bosna, westlich Sarajevo als starker Schlundfluss entspringend, torrenteartig; durchschnittlich 60—75, doch auch 200 Schritte breit, 1—l*5m tief, mässig schneller Lauf, felsiger Grund; hohe, bruchige, in den Engen felsige Ufer; viele Furten; von Maglaj schiffbar. Im Thale rascher Wechsel von fruchtbaren Weitungen (Serajsko und Dobojsko polje) und felsigen Engen (Vranduk). Von den zahlreichen Nebenflüssen sind die bedeutendsten: Links, die das fruchtbare

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