Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Occupation der Hercegovina

310 Die Ereignisse bei Stolac. brochener Folge vereinzelte Schüsse, welche flüchtenden Insui'genten- schwärmen galten, die in dem waldigen Terrain umherzogen. Auch bei Kremenac hatte das Gefecht nach dem misslungenen Frontal-Angriffe der Insui’genten an Intensität verloren und war der Hauptsache nach in ein stehendes Feuergefecht übergegangen, welches sich bis zum Einbrüche der Dunkelheit hinzog. Major Klobus, welcher nur die Weisung hatte, sich in seiner Stellung zu behaupten, wies wiederholte Vorstösse einzelner Insurgenten- Abtheilungen in der Front blutig ab, und entledigte sich auch bald der belästigenden Gegner in der rechten Flanke. Dort hatten die Insurgenten hinter einer niederen Mauer eine vorzügliche Stellung eingenommen, von welcher aus sie die Stellung des 19. Jäger-Bataillons in ein flankirendes Feuer nahmen und wiederholt versuchten, offensiv vorzugehen. Da ein directer Angriff voraussichtlich mit zu grossen Verlusten verbunden gewesen wäre, so Hess Major Klobus die beiden schweren Geschütze dorthin wenden, welche den Gegner, nach vorausgegangener Ermittlung der Distanz durch Hohlgeschosse, nachdrücklich mit Shrapnels beschossen. Gleichzeitig trat Oberlieutenant Püchler mit einer halben Jäger-Compagnie den Vorstössen des Gegners mit so viel Umsicht und Erfolg entgegen, dass dieser sich mit grossem Verluste zurück­zog und sich nicht mehr aus seinen Deckungen hervorwagte. Da von diesem Zeitpunkte an der Gegner nirgends mehr in grösseren Abtheilungen auftrat, und auch die einzelnen Schwärme beständig ihre Stellungen wechselten, so stellten die Geschütze das Feuer ein und beschossen nur in grösseren Pausen jene Häuser, in denen sich feindliche Schwärme einzunisten suchten. Das Gewehr­feuer dauerte aber auch hier in wechselnder Intensität bis gegen Abend fort, wo es allmälig schwächer wurde und um B1/^ Uhr gänz­lich verstummte. Durch die Gefechte bei Kremenac und Crnici wurden zwar die Absichten des Gegners vereitelt; der Ring, den sie um das 19. Jäger- Bataillon beinahe schon geschlossen hatten, war gesprengt und sie selbst zum Aufgeben aller weiteren offensiven Bewegungen gezwungen worden; — der Plan des General-Major Schluderer aber, die Nieder­lage der Insurgenten durch ein energisches Vorgehen gegen Stolac zu vervollständigen, kam nicht zur Durchführung, weil das 3. Bataillon des 32. Infanterie-Regimentes, durch unvorhergesehene Zwischenfälle gehindert, nicht so rasch zur Stelle sein konnte als man voraussetzte. Von diesem Bataillon befanden sich am 16. August 2 Compagnien auf Vorposten in Blagaj, 1 Compagnie zur Bewachung der Brücke in Buna und 1 Compagnie versah den Dienst im Lager von Podvelez. Ueberdies war die Hälfte der in Buna dislocirten 10. Compagnie als Bedeckung für die von Metkovic auf dem Marsche nach Mostar befindliche Festungs - Artillerie-Compagnie gegen Pocitelj abgesendet worden. Sehr beunruhigende Nachrichten hatten ferner FML. Baron Jovanovic veranlasst, den Obersten Babic anzuweisen, selbst in dem

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