Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Occupation der Hercegovina

Die Ereignisse bei Stolac. 311 Falle, als das Brigade - Commando das Nachrücken des Bataillons anordnen sollte, dasselbe so lange in seiner Stellung zu belassen, bis diesfalls directe Befehle von Seite des Divisions-Commando’s eintreffen würden. Als am 17. Morgens 6 Uhr der Befehl des Brigadiers zum Abmarsche nach Domanovic eintraf, war nur die im Lager befind­liche 11. Compagnie sofort disponibel und Oberst Babic erachtete es mit Rücksicht auf die augenblickliche Situation für angemessen, mittler­weile mit derselben und */4 Divisions-Sanitäts-Anstalt nach Buna abzu­rücken und daselbst die weiteren Weisungen des Divisions-Commando’s abzuwarten. Dort angelangt, erhielt Oberst Babic die Genehmigung zum Abmarsche und glaubte zur Vermeidung jedes Zeitverlustes nicht erst das Einrücken des in Blagaj stationirten Halb-Bataillons unter Major Oehlmayr ab warten zu sollen, sondern setzte sich mit der 11. und halben 10. Compagnie, dann der Sanitäts-Abtheilung in Marsch und bestimmte, dass die Vereinigung aller Abtheilungen des 3. Bataillons am Bivali brdo — ungefähr 7km südlich Buna — stattzufinden habe. Der Befehl des Brigadiers, welcher dem Bataillon die geänderte Marschrichtung über die Gornja Dubrava gegen Crnici anwies, konnte nicht an seine Adresse gelangen, da einzelne Insurgentenbanden, während bei Crnici gekämpft wurde, sich auf die Strasse Mostar- Metkovic geworfen und jede Verbindung untei’brochen hatten. Oberst Babic setzte daher die Bewegung im Sinne des ersterhaltenen Befehles in der Richtung auf Domanovic fort. Da das aus Blagaj kommende Halb-Bataillon in Folge des schlechten Weges sehr erschöpft auf dem Bivali brdo anlangte, so wurde demselben eine kurze Rast gewährt, während der Regimentsstab mit der von Buna abmarschirten Colonne den Marsch wieder aufnahm. Etwa eine Stunde vor Domanovic stiess die linke Seitenhut auf bewaffnete Insurgenten - Abtheilungen, wodurch Oberst Babic genöthigt wurde, die beihabenden 1 i/i Compagnien zum Gefecht zu entwickeln. Nach kurzem Widerstande flüchteten die Insurgenten in der Richtung von Ramjani, Dubrava und Bukvica brdo, worauf der Marsch mit dem inzwischen nachgekommenen Halb -Bataillon fort­gesetzt wurde. Kurz darauf trafen Nachrichten ein, dass in den umliegenden Ortschaften Insurgenten verborgen seien, was einen erneuerten Aufenthalt zur Durchsuchung der verdächtigen Orte ver- anlasste. In Domanovic erst traf Oberst Babic die letzte der von General- Major Schluderer an ihn gesandten Cavallerie-Patrullen, welche den Befehl überbrachte, den von Metkovic gekommenen Brigade- und Regiments-Vei'pflegstrain zu übernehmen und mit selben nach Crnici abzumarschiren. In Folge der vielfachen Aufenthalte, die den Marsch des Bataillons seit seinem Beginne unterbrochen hatten, war es bereits 8‘/2 Uhr Abends, als derselbe im Biwak des 3. Kaiser-Jäger-Bataillons eintraf. General-Major Schluderer, welcher vergebens die Ankunft desselben erwartet hatte, musste endlich im Laufe des Nachmittags auf jede

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