Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Occupation der Hercegovina

284 Vom Einmärsche bis zur Besetzung von Mostar. Brigade bleibt bis zum Eintreffen des Detachements Oberstlieutenant v. Pacbner bei Humac, marschirt dann mit selbem nach Ljubuski vor, bleibt am 4. dort stehen und bildet die Bedeckung der von Met- kovic und Makarska eini’ückenden Verpflegs-Colonnenzüge; nur das 3. Kaiser-Jäger-Bataillon dieser Brigade rückt schon am 4. August, 5 Uhr Früh, nach Ljubuski ab und übernimmt die Vorposten von der ab rückenden 2. Gebirgs-Brigade. Das 1. Bataillon des 69. Regimentes bleibt als Besatzung in Ljubuski und besetzt mit einer halben Com­pagnie Kloster Humac, wo alle Marschunfähigen zurückzulassen sind. „Die 2. und 1. Gebirgs-Brigade nehmen den kleinen Train hinter die respectiven Truppen, den Rest des Trains an die Queue. „Die 8. und 9./II. Genie-Compagnie bleiben der 3. Brigade zuge- theilt und setzen die Herstellung der Strasse und der Trebizat-Brticken fort. Die 4. Gebirgs-Batterie marschirt mit der 1. Brigade. Die Tele­graphen-Abtheilung hat die Leitung Ljubuski-Citluk herzustellen und die Station Ljubuski zu übernehmen. Das Stabsquartier wird um 6 Uhr Früh von Humac abreiten.“ Mit Rücksicht auf die über den Aufstand in Mostar eingelaufenen Nachrichten musste erwartet werden, auf Widerstand zu stossen oder doch zum mindesten während des Marsches beunruhigt zu werden. Aus diesem Grunde wurde namentlich die Verfügung bezüglich des besonders empfindlichen Trains getroffen, welcher, in mehrere kleinere Theile getrennt, zwischen den Truppen eingeschoben wurde, um selben erforderlichen Falles sogleich den ausgiebigsten Schutz gewähren zu können. Der Abmarsch am Morgen des 4. wurde eines starken Regens halber, der die ganze Nacht angehalten, von 6 auf 9 Uhr verschoben, um welche Zeit die Tete der 2. Gebirgs-Brigade sich in Bewegung setzte. Die Vorhut unter Commando des Oberstlieutenants v. Khoss des 7. Feld-Jäger-Bataillons bildete ein Zug berittener Dalmatiner Landes­schützen und das Jäger-Bataillon Nr. 7 mit der eigenen und der Pionnier-Abtheilung des Infanterie-Regimentes Nr. 27. Das Gros for- mirte sich aus dem 1. Bataillon des Infanterie-Regimentes Nr. 27, der 7cm Gebirgs-Batterie Nr. 2/XII, dem 2. und 3. Bataillon des 27. Infanterie-Regimentes, */4 Gebirgs-Divisions-Sanitäts-Anstalt, */s Ge- birgs-Divisions - Munitionspark und dem Gefechtstrain der Brigade. Hierauf folgte die 1. Gebirgs-Brigade. Von Ljubuski bis Citluk und weiter bis Mostar führt eine sehr vernachlässigte und schlecht angelegte Strasse von 2‘/a — 3m Breite über ein Karst-Plateau, in dessen Einsenkungen sich cultivirter Boden befindet. Eine kurze Strecke von Ljubuski an steil aufsteigend, durchzieht sie dann wellenförmiges Terrain bis Milkovic Han zwischen Mostarsko blato und Mostarsko polje, wo sie die Höhen vor Mostar in steilen, nicht fahrbaren Windungen übersetzt. Die Strassenbahn, theilweise in Felsen gehauen, ist mit Ausnahme weniger kurzer Strecken mit grobem Steingerölle bedeckt und der zerklüftete Fels tritt zu Tage. Das ganze, weithin zu übersehende Terrain beiderseits der Strasse stellt sich als ein riesiges Stein- und Felsenmeer dar, mit kärglichem Gestrüpp bewachsen, in stundenweiter Entfernung von baumlosen

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