Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Occupation der Hercegovina

Vom Einmärsche bis zur Besetzung von Mostar. 277 einigen. Um während dieser Bewegung in der Richtung gegen Livno gesichert zu sein, hatte die 3. Gebirgs - Brigade ein Detachement, bestehend aus dem 1. Bataillon des Infanterie-Regimentes Nr. 32, dem Feld-Jäger-Bataillon Nr. 19, */, Zug Divisions-Cavallerie und */, 7cra Gebirgs - Batterie Nr. 2/XI, unter Commando des Oberstlieutenants Pachner v. Eggendorf des 32. Infanterie-Regimentes, am 1. August über Kutlesa gegen Posusje vorzuschieben, wo dasselbe auch noch am 2. zu verbleiben hatte. Um die Verbindung der beiden Colonnen herzustellen, erhielt Oberstlieutenant v. Khoss, welcher mit dem 7. Jäger-Bataillon auf den südlichen Ausläufern des Debelo brdo mit je einem Halb-Bataillon bei S. Marco und Polic auf Vorposten stand, den Auftrag, am 1. August um 12 Uhr Mittags über die Grenze gegen die Ueberfuhr (Schleusen­brücke) Mludi vorzurücken und diesen Punkt, sowie S. Marco bis zur Ankunft der 3. Gebirgs-Brigade besetzt zu halten. Ueber die Verhältnisse jenseits der Grenze konnte auch unmittel­bar vor dem Beginne der Operation noch nicht mit Bestimmtheit geurtheilt werden; die wenigen Nachrichten jedoch, welche von dort dem XVIII. Infanterie-Truppen-Divisions-Commando zukamen, Hessen eher vermuthen, dass die k. k. Truppen nicht als Freunde empfangen werden würden. Ali Pascha, der Commandant von Mostar, beantwortete die ihm im Wege des k. und k. Consulates telegraphisch notificirte Mittheilung von dem unmittelbar bevorstehenden Einmärsche der XVIII. Infanterie-Truppen-Division mit der vieldeutigen Aeusserung, dass er für diesen Fall keine Instructionen habe. In der Nacht vom 31. Juli zum 1. August erhielt FML. Baron Jovanovic durch Kundschafter die Nachricht, dass in Ljubuski bedenkliche Gährung herrsche und die Bevölkerung, durch Zuzug bewaffneter Banden verstärkt, dem Einmärsche der k. k. Truppen offenen Widerstand entgegensetzen werde. Um den Intentionen der k. k. Regierung gemäss den friedlichen Charakter der Occupation zu manifestiren und zugleich auch über die Verhältnisse jenseits der Grenze Gewissheit zu erhalten, sandte FML. Baron Jovanovic mit Tagesanbruch des 1. August den General­stabs -Hauptmann Dessovic und den Civil - Commissär Vukovic als Parlamentäre mit dem Aufträge nach Kloster Humac ab, von dort aus eine Zusammenkunft mit dem Militär-Commandanten von Ljubuski zu begehren und den Abzug der türkischen regulären Truppen zu veranlassen. Nachdem jedoch über den Erfolg dieser Sendung bis Mittags keine Nachricht eingelaufen und um dieselbe Zeit auch bereits die 1. Gebirgs-Brigade in Vrgorac angelangt war, ordnete FML. Baron Jovanovic den unverweilten Vormarsch an. Beide Brigaden nahmen die Richtung von dem Lagerplatze in gerader Linie über die zwar weglose, aber der Bewegung der Truppen relativ günstige Ebene des Rastok, überschritten zwischen 2 und 3 Uhr Nachmittags unweit Erceg unter den Klängen der Volkshymne die Grenze und lagerten gegen Abend in der Ebene des Trebizat, süd­westlich von Kloster Humac, an der über den Fluss führenden Brücke.

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