Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Operationen der XX. Infanterie-Truppen-Division bis zum Eintreffen in Doboj
258 Marsch von Dolnja Tuzla nach Doboj. die Oberlieutenants Carl von Horn, Theodor von Gerenday, die Lieutenants Ferdinand Olbert, Samuel Schönberger, und 115 Mann verwundet; 4 Mann vermisst. Beim Linien-Infanterie-Regimente Czesarewitsch Nr. 61 waren Hauptmann Anton Schaffer und Oberlieutenant Emil Kreutziger, dann 10 Mann todt; Major Anton Petter, Oberlieutenant Adolf Ratkovié und 55 Mann verwundet; 1 Mann vermisst. Von der Huszaren-Escadron war 1 Mann verwundet. Marsch von Dolnja Tuzla nach Doboj. Nachhutgefechte bei Dubosnica und Gracanica1). (11. bis 14. August.) Der Marsch von Dolnja Tuzla nach Dubosnica wurde vom Feinde nicht behelligt und traf die Division am 11. August gegen 4 Uhr Morgens daselbst ein. Das Lager befand sich westlich des Ortes, beiderseits der Strasse, auf einem plateauartigen Gebirgsfusse. Ein Theil der Nachhut — 11. und 12. Compagnie des Linien-Infanterie-Regimentes Alexis Nr. 39 — bezog einen gesicherten Halt im Spreca-Thale, 3km östlich Dubosnica; eine Compagnie von Czesarewitsch die Vorposten nördlich der Strasse. Der gesammte Train, nun westlich Dubosnica vereint, wurde, um die Strasse möglichst bald frei zu machen, nach dem Einrücken der Division (4*/2 Uhr Früh) gegen Gracanica in Marsch gesetzt. Der Gegner war den k. k. Truppen auf dem Fusse gefolgt, bei deren Halt aber in bescheidener Entfernung ebenfalls stehen geblieben. Nun gab einer jener Bosnien eigenthümlichen, ausserordentlich dichten Nebel, der bald nach Eintreffen der Division bei Dubosnica eingefallen, den Insurgenten Gelegenheit zu einem Angriffe. Nach 6 Uhr Früh griffen einzelne Schwärme im Thale die an der Strasse stehenden Vortruppen an, wodurch sich hier ein leichtes Feuergefecht entspann. Binnen Kurzem stürmten aber unter dem Schutze des Nebels, auf den mit Gestrüppe bedeckten Hängen des rechten Spreca-Ufers nahe herangerückte Insurgenten in grosser Zahl gegen den linken Flügel der zwei Compagnien vom Regimente Alexis. Die Stellung dieser von den Höhen stark beschossenen Compagnien schien zu exponirt und führte Hauptmann Neumayer dieselben geordnet, doch nicht ohne fortgesetztes Geplänkel gegen den Dubosnica-Bach zurück. Bei dieser Gelegenheit wurde Lieutenant Pap vermisst und blieb ein zu dessen Auffindung augenblicklich vorgenommener Offensivstoss erfolglos. Der Dubosnica-Bach fliesstim engen, schluchtartigen Thale zwischen ebenfalls dichtbewachsenen Hängen, die besonders am linken Ufer hoch und steil geformt sind. Hier waren schon früher die 1. und 2. Compagnie von Czesarewitsch und die 4. des Regimentes Alexis, gleich nach Beginn des J) Siehe Tafel VI D und E.