Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Operationen der XX. Infanterie-Truppen-Division bis zum Eintreffen in Doboj

Gefechte bei Dolnja Tuzla. 257 gegen 6VS Uhr Abends mit dem 1. Bataillon und der 8. Compagnie von Czesarewitsch, unter dem Schutze des 3. Bataillons Alexis den Marsch in’s Thal an, wo er sich auf der Strasse nach Gracanica in die Colonne einreihte. Gegen 7 Uhr folgte auch Major Gissübel mit dem 3. Bataillon und der 4. Compagnie von Alexis, ebenfalls nur wenig belästigt. Das sehr wirksame Feuer der 12 in der Thalsohle postirten Geschütze (Batterie Nr. 6 und */2 Nr. 4) hatte den ungestörten Rückzug des linken Flügels ermöglicht. Weit schwieriger hatten sich, wie vorausgesehen, die Verhältnisse auf der Ravna Tresnja gestaltet. Wenn auch in vollster Ordnung, so nicht ohne hartnäckigen Kampf, konnten hier die k. k. Truppen die Thalsohle erreichen. Die Insurgenten, im Besitze der dominirenden Höhen, durch Erfolge ermuthigt und die auf der Strasse sichtbaren Fuhrwerke als leichte Beute wähnend, griffen die zurückgehenden Abtheilungen mit ver­doppelter Heftigkeit an. Die 1. Compagnie des Regimentes Grossfürst Alexis Nr. 39 besetzte, gegen Osten Front machend, einen vorwärts liegenden Ab­schnitt und machte dem ungestümen Nachdrängen bald ein Ende, „wobei der Commandant Hauptmann Müller ebensoviel Umsicht, als „Tapferkeit und Zähigkeit entwickelte“ ‘). Im Centrum war es Oberst Brigadier v. Déesy, der von der Batterie-Stellung aus den Rückzug der letzten Abtheilungen unter dem Schutze der noch im Feuer stehenden zwei Geschütze des Oberlieu­tenants Materna (Batterie Nr. 4) leitete. Schon war die Nacht fast hereingebrochen und das Gros der XX. Infanterie-Truppen-Division im Marsche gegen Dubosnica begriffen, als neue Insurgentenschwärme von den Hängen der südlichen Thal­begleitungen herabstiegen und die Flanke der Colonne heftig beschossen. Bei der eben im Rückmärsche befindlichen Batterie Nr. 6 liess Ober­lieutenant von Meduna 4 Geschütze abprotzen und beschoss die nahe herangerückten Gegner mit vortempirten Shrapnels. Bald war dieser zum Rückzuge gezwungen, und die Colonne konnte nun den Marsch fortsetzen. Bei Han Pirkovac ward diese nochmals von den Höhen beschossen und hiebei Major Petter des 61. Infanterie - Regimentes verwundet. V/t Compagnie des Regimentes Czesarewitsch und I Compagnie von Alexis unter Oberstlieutenant Kupelwieser bildeten die Nachhut. Der Verlust der XX. Infanterie-Truppen-Division in den Kämpfen am 9. und 10. August betrug: Todt: 3 Officiere und 28 Mann. Ver­wundet 9 Officiere und 170 Mann, vermisst 5 Mann. Und zwar waren beim Linien-Infanterie-Regimente Grossfürst Alexis Nr. 39: Oberlieutenant Joseph Peschka, Lieutenant Paul von Majláth, dann 18 Mann todt; die Hauptleute Victor Láner, Hermann Herczeg, *) Relation des Divisions-Commando’s ; Doboj, den 5. September 1878.

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