Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Operationen der XX. Infanterie-Truppen-Division bis zum Eintreffen in Doboj
Gefechte bei Dolnja Tuzla. 245 „werden, um die Insurgenten so weit zurückzudrängen, dass die Marsch- „linie gesichert ist. Diese Abtheilungen bleiben auf den Höhen jenseits der Jala so lange stehen, bis die ganze Colonne (Truppen und „Trains) Dolnja Tuzla erreicht haben.“ Nach 9 Uhr Früh brach die Division in nachstehender Marsch- Ordnung auf: Vorhut: 3. Bataillon des Linien-Infanterie-Regimentes Grossfürst Alexis Nr. 39, schwere Batterie Nr. 4/XII, 1. Escadron des Huszaren-Regimentes Prinz Carl von Preussen Nr. 7, 3 Züge der 2. Compagnie des Genie-Regimentes Nr. 2, Sanitäts - Hülfsplatz - Abtheilung. — Gros: Vom Linien-Infanterie-Regimente Alexis die 1., 3., 4., 7. und 8. Compagnie, die schweren Batterien Nr. 5/XII und 6/XII, das 1. und 2. Bataillon des Linien-Infanterie-Regimentes Czesarewitsch Nr. 61, Rest der Sanitäts-Anstalt, Gefechts-Bagagetrain. Das 3. Bataillon von Czesarewitsch war zur Nachhut bestimmt und sollte mit einigen Abtheilungen behufs Deckung der linken Flanke auf den Abfällen der Majevica planina in der Richtung gegen Usina Vorgehen. Die 2. Compagnie von Alexis war zu ähnlichem Zwecke um 5 Uhr Früh auf einem Nothstege über die Jala und längs den Füssen der Ravna Tresnja auf Bukinji vorgegangen. Der Verpflegstrain unter Bedeckung der 15. und 16. Compagnie des Reserve-Regimentes Philippovic, dann der 2. Colonnen-Staffel verblieben vorläufig in Dubosnica. Die Vorhut konnte nur langsam vorrücken, da die auf den Abhängen der Majevica planina vorgehenden Abtheilungen des 3. Bataillons Czesarewitsch mit bedeutenden Terrain-Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Hier fielen auch die ersten Schüsse von einzelnen, in den Waldparcellen eingenisteten Insurgentenschwärmen und bald nahm das Feuer an Heftigkeit zu. Major Gissübel liess daher zur Unterstützung der Abtheilungen von Czesarewitsch 3 Compagnien des Vorhut-Bataillons mit der Richtung gegen Moluka (Molove) auf die Höhen rücken, Hauptmann Antal mit der 10. aber auf der Strasse Vorgehen. Hierauf wich der Gegner unter fortwährendem Geplänkel zurück, und um 12 Uhr Mittags, ehe noch das von FML. Szápáry zur Verstärkung der Vorhut vorgezogene 1. Bataillon des 39. Infanterie - Regimentes ins Gefecht getreten, konnten die Spitzen der österreichischen Vortruppen die Höhen von Moluka, etwa 1200m vor der West-Lisiére Dolnja Tuzla’s erreichen. Inzwischen war auch das auf der Strasse vorgehende 1. Bataillon eingetroffen und über die Linie der auf den Höhen mit Terrain- Schwierigkeiten kämpfenden Abtheilungen bis in die Linie der 10. Compagnie vorgerückt. Hier liess Oberstlieutenant Ogrodowicz die 1. und die halbe 4. Compagnie nächst der 10. in die Feuerlinie Vorgehen — den Rest als Unterstützung auf der Strasse halten. Die Abtheilungen entwickelten sich, vom heftigen Feuer der Insurgenten empfangen, beiderseits der Strasse und besetzten mit dem linken Flügel den Fuss jenes Höhenzuges, auf welchem der Ort Moluka liegt. Nachdem FML. Graf Szápáry bemerkt, dass diesem Bataillon zahlreiche, in den Hecken beiderseits der Strasse und auf der nördlichen 17*