Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Operationen der VII. Infanterie-Truppen-Division bis Travnik

198 Das Gefecht bei Jaice am 7. August 1878. desselben Regimentes wurde als Besatzung des Ortes bestimmt. Der Divisions-Commandant mit seinem Stabe und einer Ublanen-Escadron eilte der Truppen-Colonne nach Jezero voraus. Das 2. Gebirgs-Brigade-Commando hatte den Befehl zur Besetzung des Defilé’s am See-Ausflusse verspätet, erst um 6 Uhr Morgens, erhalten. Das 10. Feld-Jäger-Bataillon und eine halbe Uhlanen-Escadron rückten daher um 7 Uhr mit dem Aufträge gegen Jaice ab, im Falle eines Zusammenstosses mit dem Feinde am See-Ausflusse zu halten. Die 11. Compagnie des Regimentes Nr. 17 hatte am rechten See-Ufer über Zaskopolje auf gleicher Höhe mit dem Jäger-Bataillon aufzuklären. Das Divisions-Commando, um dieselbe Zeit bei Jezero eintreffend, verfügte für den 7. August Folgendes: Es sollte die Stadt Jaice nach Vertreibung aller im Aussenfeide stehenden Insurgenten ein­geschlossen und die südlich dieser Stadt liegende Runjavica-Höhe besetzt werden. Die 2. Gebirgs-Brigade hatte daher um 9 Uhr, das Infan­terie-Regiment Nr. 53 um 9 Uhr 30 Minuten vorzurücken, während eine Compagnie in Jezero zur Verbindung mit dem Train zurückbleibt. Zur Ausführung dieser Disposition waren Truppen mit einem Gefechts­stande von 4786 Mann, 212 Reitern und 8 Geschützen zur Stelle. Dem Befehle entsprechend, setzte sich die 2. Gebirgs-Brigade soeben in Marsch, als vom östlichen Ende des See’s Gewehrschüsse hörbar wurden. Das Gefecht bei Jaice am 7. August 1878 1). Zehn Kilometer südöstlich Varcar Vakuf erreicht die Strasse bei dem Orte Jezero das Thal der Pliva. Gewaltige Felsmassen setzen sich daselbst dem Abflüsse der Gewässer entgegen, so dass sich die Pliva zu einem in drei Becken gegliederten See (Jezero) erweitert und diese in Cascaden verlassend, durch eine Schlucht sich zwängend, in den Vrbas mündet. Die zusammen 4y2km langen Seebecken sind 400—600 Schritte breit und nur nächst der Verbindung des grossen mit dem zweiten Becken durchwatbar. Der Raum zwischen der Pliva und dem Vrbas ist von dem östlichen Theile der Lisina planina ausgefüllt. Von diesem Hauptrücken ist ober dem westlichsten Seebecken der Höhenrücken, Lice genannt, durch die tiefeingeschnittene Korita-Schlucht abgetrennt. Der Südhang des Lice fällt anfänglich als felsige Wand, sodann in Terrassen (Podostrane) gegen den See und die Strasse ab. Die Hänge des Hauptrückens, links des Korita-Baches, sind mehr­fach durch felsige Schluchten gespalten, so dass sich zwei schmale Nebenrücken bilden, von welchen der östliche seinen Ursprung am Borosko brdo findet. Im Allgemeinen ist, mit devastirtem Walde und dornigem Gestrüppe bedeckter, höchst unwegsamer Felsboden vorherrschend. Nur auf beiden Seiten der Korita-Schlucht, sowie auf den Terrassen des Podostrane finden sich in den flacheren Theilen Ackerland und einzelne Gehöfte vor. *) Siehe Tafel V B.

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