Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Operationen der VII. Infanterie-Truppen-Division bis Travnik

Der Vormarsch der VII. Infanterie-Truppen-Division gegen Jaice. 193 loses Feuer; in der Mitte ihrer Aufstellung zeigten sich mehrere Be­rittene und man nahm dort eine rothe Fahne wahr. Der Nordhang des Sattels längs der Schlucht, sowie das Gehöft und die Kula Kulenovic waren von den Insurgenten mehr oder minder stark besetzt. Um den rechten Flügel zu verstärken und besonders den Besitz des „grünen“ Hügels zu sichern, liess das 2. Gebirgs - Brigade- Commando die 5. und 6. Compagnie des Infanterie-Regimentes Nr. 17 in die Gefechtslinie rechts des 1. Bataillons vorrücken. Mittlerweile stieg das 3. Bataillon von Nr. 17 unter Führung des Oberst Prieger den steilen Osthang des Sattels mühsam hinan. Der Nebel erlaubte diesem Commandanten nicht, seiner Truppe ein bestimmtes Marsch-Object anzuweisen, sondern das Bataillon rückte dem Feuer entgegen, welches vom Hange gegen die Abtheilungen auf der Strasse gerichtet war. Als das Bataillon auf gleicher Höhe mit der 4. Com­pagnie des eigenen Regimentes angelangt war, ging es in Colonnen- linie über und rückte feuernd gegen die längs des Schluchtrandes stehenden Insurgenten vor. Die weite Ausdehnung der Insurgentenstellung nach Norden nöthigte nun Oberst Prieger, sich so weit nach links zu ziehen, dass zwischen dem 3. und 1. Bataillon des Infanterie - Regimentes Nr. 17 ein Zwischenraum entstand, welcher bei der gegen das eigene Centrum gerichteten Stärke der Insurgenten nicht unbesetzt bleiben durfte. Se. kaiserl. Hoheit der Brigadier befahl daher dem 3. Bataillon Nr. 17 den Anschluss an die 4. Compagnie zu suchen. Da aber Oberst Prieger eine Ziehung nach rechts, welche die Umfassung des linken Flügels durch die gegenüberstehenden Insurgenten herbeiführen konnte, nicht rathsam erschien, so trat nur die 10. Compagnie mit dem 1. Ba­taillon in Verbindung, und die 9. Compagnie deckte den Raum zwischen dem linken Flügel und der Mitte. FML. Herzog von Württemberg hatte um 9 Uhr 30 Minuten vom 2. Gebirgs-Brigade-Commando die Meldung über den Stand des Ge­fechtes entgegengenommen und liess sofort die Gebirgs - Batterie Nr. 1/X das Feuer gegen jene Schlucht eröffnen, vor welcher das 3. Bataillon des Infanterie-Regimentes Nr. 17 bedeutenden Widerstand fand. Nach wenigen Schüssen zog sich der Feind gegen den Ursprung der Schlucht hinauf und die Batterie ging auf den „grünen“ Hügel hinter dem rechten Flügel des 1. Bataillons von Nr. 17 vor. Im allgemeinen Ueberblicke der Gefechtslage um 9 Uhr 45 Mi­nuten zeigte sich, dass 7 Compagnien des 17. Regimentes der eigent­lichen Stellung der Insurgenten beiderseits der Strasse gegenüber standen; dass hievon 2 Compagnien den äussersten rechten feindlichen Flügel hoch am Thalhange bekämpften, während ] Compagnie (9.) zwischen diesen Fronttheilen in einem starken Feuergefecht gegen die Insurgenten nächst der Kula Kulenovic stand. Dieser Punkt, auch durch den Nebel erkennbar, erschien nunmehr als der Schlüssel der feind­lichen Aufstellung. Das Divisions-Commando ordnete daher an, dass das 1. Bataillon des 53. Infanterie-Regimentes, in den Raum zwischen dem 1. und 3. Bataillon Nr. 17 einrückend, gegen jene Kula vor-

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