Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Operationen der VII. Infanterie-Truppen-Division bis Travnik
192 Der Vormarsch der VII. Infanterie-Truppen-Division gegen Jaice. riss hinan. Das Land südöstlich des Rogelje sedlo ist wellig und unübersichtlich und senkt sich in mehreren Absätzen gegen Varcar Vakuf und Kotor. — Als um 8 Uhr der Uhlanen-Zug des Vortrabes den Sattel ersteigen wollte, stiess er zuerst auf einen berittenen Insurgentenposten, welcher entfloh; während nun Major Walter mit einer Escadron als Unterstützung folgte, wurde der Zug vor dem ersten Terrain-Absätze mit Gewehrfeuer empfangen, so dass er die Vorrückung aufgeben musste. Die Reiterei nahm hinter dem westlich der Strasse liegenden nördlichsten Hügel Deckung. Indessen war auch der Vortrab der Division um 8 Uhr 15 Minuten in den Bereich des feindlichen Feuers gelangt, welches nicht nur von vorne, sondern auch von links ertönte. Es zeigten sich der erste Absatz des Rogelje-Sattels und die Abfälle der nordöstlichen Thal wand von Insurgentengruppen besetzt. Eine Schätzung der feindlichen Kraft war bei dem anhaltenden Nebel nicht möglich. Die Vorpatrulle hielt und der Vorhut-Commandant, Se. kaiserliche Hoheit der General-Major Erzherzog Johann, gab den Befehl, den Vortrab in die Gefechtsordnung zu entwickeln. Major Kerczek befahl der 1. Compagnie ä cheval, der 2. Compagnie rechts, der 3. links der Strasse aufzumarschiren und nahm die 4. Compagnie als Bataillons- Reserve hinter den linken Flügel. Das Vorhut-Commando liess die Reserve vorrücken; die 5. und 6. Compagnie des Infanterie-Regimentes Nr. 17 marschirte im zweiten Treffen auf, das 3. Bataillon aber erhielt den Auftrag, den steilen Hang der Kragujevaca planina zu ersteigen, um gegen die rechte Flanke der feindlichen Aufstellung vorzugehen. Die Gebirgs-Batterie Nr. 1/X nahm in gleicher Höhe mit dem 1. Bataillon rechts der Strasse Aufstellung. Die Vorhut-Reiterei übersetzte zum Theile den Cadeljavica - Bach, um die rechte Flanke zu decken und gegen des Feindes linke vorzugehen. Das Divisions-Commando liess sogleich die Haupttruppe, das 53. Linien-Infanterie-Regiment und die Gebirgs-Batterie Nr. 1 /III, als Reserve beiderseits der Strasse aufmarschiren und sodann langsam vorrücken. Das 10. Feld-Jäger-Bataillon sammelte sich aus der innegehabten Vorposten-Aufstellung an der Queue dieser Reserve. Der Divisions-Stab ging zur 2. Gebirgs-Brigade vor. Indessen bemächtigte sich die 1. und 2. Compagnie vom Infanterie- Regiment Nr. 17 des „grünen“ Hügels rechts der Strasse unter dem Feuer, welches die weichenden Insurgentengruppen von den weiter östlich gelegenen Hügeln unterhielten. Das 1. Bataillon Nr. 17 drang sodann mit allen 4 Compagnien in erster Linie bis zur nächsten Terrainwelle vor und überging nunmehr, auf Befehl Sr. kaiserlichen Hoheit des General-Majors Erzherzog Johann, zu einem hinhaltenden Feuergefechte, um die flankirende Wirkung des linken Flügels abzuwarten. Die Insurgenten hatten sich nunmehr auf dem mit Buschwerk bedeckten Hange des zweiten Absatzes gesammelt und eröffneten gegen das vorrückende Bataillon ein lebhaftes, aber ziemlich wirkungs-