Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Operationen der VII. Infanterie-Truppen-Division bis Travnik
Der Vormarsch der VII. Infanterie-Truppen-Division gegen Jaice. 191 stätigt, dass Abends 7 Uhr bewaffnete Reiter an die Vorpostenlinie kamen, gegen die Feldwache an der Strasse Schüsse abgaben und dass eine Uhlanen-Patrulle beim Han Rogelje mit Feuer empfangen wurde. Das Divisions-Commando musste daher am 5. einem Zusammen- stosse entgegensehen und befahl, dass in Abweichung von der normalen Marschformation, der Gefechtstrain an die Colonnen-Queue zu weisen sei und der grosse Train in dem Biwak den Befehl zum Antritte des Marsches zu erwarten habe. Nach einer Nacht, welche die Truppen bei einem anhaltenden Regengüsse durchwachten, wollte die Vorhut der Division um 6 Uhr aufbrechen, als wegen des dichten Nebels, der jeden Ausblick verhinderte und die Gefahr eines Hinterhaltes vergrösserte, der Abmarsch eingestellt werden musste. Erst um 7 Uhr lichtete es einigermassen, und nun setzte sich die Vorhut in Bewegung. Dieselbe commandirte Se. kaiserl. Hoheit der General-Major Erzherzog Johann. Zur Aufklärung ging die Uhlanen - Escadron unter Commando des Majors Walter gegen Rogelje voraus. Den Vortrab bildete das 1. Bataillon des 17. Infanterie Regimentes unter Major Kerczek. Die Vorhut-Reserve, 1 % Bataillone von Nr. 17, die Gebirgs-Batterie Nr. 1/X, die 3./II. Genie- Compagnie und die Signal-Abtheilungen, stand unter Führung des Oberst Prieger. Nach einem halbstündigen Zwischenräume folgte die Haupttruppe unter Commando des Obersten Hostinek. Der Divisions-Stab schloss sich der Vorhut-Reserve an. Die Munitions-Tragthiere der Infanterie und der Batterien folgten an der Tete des Gefechtstrains. Das Gefecht bei Rogelje am 5. August 1878 *). Den Ort Rogelje bilden sehr zerstreute Häusergruppen beiderseits des Sattels (Rogelje sedlo), welchen die Strasse von der Niederung des Cadeljavica-Baches längs dem Hange der Kragujevaöa planina ersteigt. Diese selbst erhebt sich aus den mit Ackerland bedeckten Höhenfüssen steil und zerrissen, mit Gestrüpp und Wald bewachsen. Der breite Sattel hingegen, mit Ackerland und Jungholz-Parcellen bedeckt, verbindet den steilen und waldigen Hang der Kragujevaca planina mit einem kuppenreichen Rücken, welcher sich zwischen der Strasse und dem Oberlaufe der Cadeljaviea erhebt. Der Sattel fällt in zwei Absätzen nach Nordwesten ab, von denen besonders der südlich und höher gelegene die Strasse nach Han Cadjavica beherrscht und gleichsam die Haupt-Vertheidigungslinie bildet. Oestlich der Strasse liegt auf einer Rückfallskuppe die Kula Kulenovic, welche den rechten Flügelstützpunkt einer quer über dem Sattel liegenden Verteidigungsstellung bildet. Vor dem linken Flügel dieser Stellung liegt ein Gehöft auf einem jener Hügel, welche auf dem Sattel mehrfach Vorkommen. Oestlich zieht sich an dem Hange der Kragujevaca planina ein tiefer Wasser') Tafel V, Skizze A.