Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Operationen der VII. Infanterie-Truppen-Division bis Travnik

184 Marsch der 2. und 3. Gebirgs-Brigade nach Banjaluka. In Ausführung der erlassenen Befehle überschritt am 29. Juli um 7 Uhr Früh eine Compagnie des 22. Infanterie-Regimentes, zur Siche­rung des Baues der Kriegsbrücke, auf sechs Pontons die Save und besetzte rasch die der Uebergangsstelle zunächstliegenden Theile des Ortes Berbir. Gleichzeitig wurde das Brücken-Material herangeführt. Um 7 Uhr 30 Minuten begann die Ueberschiffung der übrigen Com­pagnien des 3. Bataillons Nr. 22 mittelst der Dampffähre. Das tür­kische Zollamt und, in weiterer Vorrückung stromabwärts, der Ein­gang Berbirs wurden rasch besetzt. Die 9. Compagnie rückte ohne Widerstand in das Castell. Die türkische Besatzung streckte die Waffen. Um 8 Uhr 40 Minuten wurde daselbst unter dem Jubel der am linken Ufer des Ueberganges harrenden Truppen die kaiserliche Flagge gehisst; die Festung Alt-Gradiska salutirte mit 21 Kanonen­schüssen. Dem 3. Bataillon folgte indessen der Rest des 22. Infanterie- Regimentes nebst dem 3. Gebirgs-Brigade-Commando auf der Dampf­fähre. Die überschifften Abtheilungen rückten an das Süd-Ende Berbirs vor und bezogen daselbst ein Lager, während das 1. Bataillon Vor­posten an die Zborina und Vrbaska vorschob. Um 9 Uhr 45 Minuten begann unter Leitung des Hauptmanns Tomaschek der Brückenschlag, welcher mittelst 3 stehenden und 31 schwimmenden Unterlagen um 12 Uhr vollendet war. Zur Aufklärung des Vorterrains überschritt sogleich die Uhlanen- Division die Save, um sich dem Commandanten der Vorposten, General- Major Sametz, zur Verfügung zu stellen. Die Gebirgs-Batterie Nr. 2/X, die 3. Compagnie des 2. Genie-Regimentes, mit Streuhölzern auf Wagen zur Ausbesserung der Brücken, und der Gefechtstrain der 3. Gebirgs- Brigade folgten. Die Cavallerie trat ihre Streifung an, indem eine Escadron über Rovinje vorging, bei welchem Orte sie dann lagerte, ‘/2 Escadron an den Jablanica - Bach, 1 Zug nach Janusovce und Dolina patrullirten. Die Genie-Compagnie begann sofort die Ausbes­serung der Strasse bis Rovinje. Obgleich nun das Divisions-Commando für den 29. nur die Ueber- setzung der Vorhut beschlossen hatte, so empfahl sich doch, bei dem raschen und ungehinderten Verlaufe des Fluss-Ueberganges, die Fort­setzung der Grenz-Ueberschreitung, zum Zwecke des Zeitgewinnes für den Weitermarsch am 30. Es wurde also um 4 Uhr Nachmittags befohlen, dass die 2. Gebirgs-Brigade mit dem Gefechtstrain über die Brücke zu rücken habe. Die Truppen der Haupt-Colonne der VII. Division waren daher am Abende des 29. Juli, mit Ausnahme des 53. Linien­infanterie - Regimentes, in dem Biwak südlich Berbir versammelt, während dieses Regiment, der Divisions-Stab, die Divisions-Reserve und der grosse Train in und um Alt-Gradiska blieben. Dank dem noch am 29. Juli bewirkten Fluss-Uebergange der 2. Gebirgs-Brigade, konnte der Marsch am 30. Juli nach Maglaj im Vrbas-Thale schon um 5 Uhr 30 Minuten Früh angetreten werden, was

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