Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Operationen der VII. Infanterie-Truppen-Division bis Travnik
Marsch der 2. und 3. Gebirgs-Brigade nach Banjaluka. 185 bei der ausserordentlichen Hitze, die kurz nach Tagesanbruch eintrat, den Truppen sehr zu statten kam. Entsprechend der Marsch-Disposition ging der Rest der Division über die Save, während bereits die Vorhut unter Commando Sr. kaiserl. königl. Hoheit des General-Majors Erzherzog Johann Salvator die Vorposten durchschritt. Sie bestand aus der 2. Gebirgs- Brigade, der 3./n. Genie-Compagnie, l‘/4 Escadron Uhlanen und der 1. und 2. Feld - Signal - Abtheilung. Die Haupttruppe, und zwar das 53. und 22. Linien-Infanterie-Regiment (5 Bataillone), 1 Zug Uhlanen, die 17. und 18. Pionnier-Compagnie und die Gebirgs-Batterien Nr. 2/X und 1/in folgten unter Commando des General-Majors Sametz um 6 Uhr 10 Minuten mit dem kleinen Train der Division. Das 3. Bataillon des 22. Infanterie-Regimentes wurde für den 30. in Berbir belassen, um mit 3 Compagnien, 1 Zug Stabs-Infanterie und 1 Zug Uhlanen dem nachrückenden zweiten Staffel als Bedeckung zu dienen. Eine Compagnie sollte einstweilen als Besatzung im Castell verbleiben. Die VII. Division langte nach einem, bei der hohen Temperatur die Trappen sehr ermüdenden und durch eine lV2stiindige Rast bei Han Lebcin unterbrochenen Marsche, gedeckt durch Seitenhuten, welche über Baleinci und Mercevci gingen, mit der Tete um 1 */2 Uhr Nachmittags in der Höhe von Maglaj an. Das 3. Bataillon des Linien- Infanterie-Regimentes FZM. Freiherr v. Kuhn Nr. 17 und l'/4 Escadron Uhlanen sicherten das Lager nächst der Quelle östlich Berniete, durch Vorposten in der Linie Bukovicani-Kosierovo. Bald nach dem Anlangen der kaiserlichen Truppen bei Maglaj traf der österreichisch-ungarische Vice-Consul Depolo aus Banjaluka ein und ersuchte das Divisions-Commando, zur Sicherung der von den Muhammedanern arg bedrohten Christen, um die schleunige Besetzung dieser Stadt. Die Ermüdung der Trappen nach dem ungewöhnlich heissen Tage und der Eintritt eines ausserordentlich heftigen Gewittersturmes verhinderten FML. Herzog von Württemberg diesem Ansinnen zu entsprechen. Die Mittheilungen des Vice-Consuls mahnten aber für den Marsch am 31. Juli nach Banjaluka zur Vorsicht, denn ein Widerstand der Bevölkerung erschien nicht unwahrscheinlich. Aus diesem Grunde wurde, unter Aufrechthaltung der Marschordnung vom 30., der Vorhut auch die Gebirgs-Batterie Nr. l/III zugetheilt und befohlen, das Wald-Defilé bei Klasnice baldigst in ihren Besitz zu bringen, die Vrbas-Brücke daselbst zu besetzen und in Banjaluka mit den taktisch gebotenen Vorkehrungen einzurücken. Nach Zurücklassung der 9. Compagnie des 22. Infanterie - Regimentes zum Schutze der Etapenlinie bei Maglaj wurde der Marsch um 5 Uhr 30 Minuten angetreten. Schon bei Han Seco, wo die grosse Rast gehalten wurde, ging eine Compagnie des 10. Feld-Jäger-Bataillons auf das rechte Vrbas-Ufer über, um von dieser Seite die Brücke bei Banjaluka zu gewinnen. Drei Compagnien desselben Bataillons rückten längs des linken Ufers des Vrbas vor; das 3. Bataillon des 17. Infanterie-Regimentes nahm rechts der Strasse die Direction über das Franziskanerkloster bei Petriceyac auf den westlichen Eingang der Stadt; der Rest der Vorhut